Recht

FTX EU: Kunden können Gelder über Plattform abheben


  • Das Unternehmen FTX EU hat eine neue Plattform eröffnet.
  • Sie erlaubt es den EU-Kunden von FTX, ihr Geld abzuheben.
  • Allerdings profitieren nur sehr wenige Kunden von dem Portal.

Das Tochterunternehmen FTX EU hat seine Pforten für Kunden aus dem europäischen Raum geöffnet. Auf einer eigens eingerichteten Webseite können sich die Kunden einloggen und ihre Mittel abheben. Nachdem die Krypto-Börse FTX im November 2022 schließen musste, wurde das Management in den USA angeklagt und ein Insolvenzverfahren eröffnet.

Davon ist FTX EU jedoch nicht in gleicher Form betroffen, sondern muss jetzt seinen Kunden die Möglichkeit einräumen, über ihre Gelder zu verfügen. Allerdings profitieren nur sehr wenige Kunden davon. Zu FTX EU gehören nämlich nur Kunden, die nach März 2022 ein Konto bei der Börse eröffnet hatten. Ihnen ist jetzt eine Frist bis zum 1. Mai 2023 gesetzt worden, die Ansprüche geltend zu machen. Demnach müssen sie sich dazu auch zuvor ausweisen und ein KYC-Verfahren durchlaufen.

Die Aufsichtsbehörden in Zypern reagierten damals prompt und entzogen FTX EU noch im November 2022 die Lizenz. Laut dem offiziellen Register ist es FTX EU nur noch gestattet Kunden auszuzahlen, nicht aber Finanzdienstleistungen zu erbringen. Dort findet sich ebenfalls der Hinweis, dass die Domain des Portals zum Unternehmen gehört. Der Löwenanteil der EU-Kunden war jedoch bei FTX Trading Int. untergebracht und kann seine Ansprüche nur im Rahmen des US-Insolvenzverfahrens geltend machen. Gestern gab es positive Neuigkeiten im Verfahren, weil OKX rund 157 Millionen Dollar für FTX und Alameda sicherstellen konnte.

Wie geht es im Insolvenzverfahren weiter?

Heute kontaktierte Kroll Restructuring per E-Mail die Kunden der Börse und präsentierte darin eine Auflistung der Assets, welche FTX schuldig ist. Eine Gesamtübersicht findet sich auf der Website des Insolvenzverwalters. Besonders positiv ist der Umstand, dass man jedem Gläubiger und seinem Anspruch zunächst eine ID zugewiesen hat. Im Fall von Celsius wurden Gläubiger namentlich benannt, was gemeinhin kritisiert wurde.

Die E-Mail ist jedoch nur ein erster Schritt, denn Gläubiger müssen ihren Anspruch aktiv geltend machen. Dies können sie bereits jetzt per E-Mail oder per Post erledigen, indem sie die entsprechenden Formblätter ausfüllen.

Noch gibt es keine Deadline, um die Ansprüche gegenüber FTX geltend zu machen. Allerdings empfiehlt es sich für Gläubiger rechtzeitig zu handeln. Ob sie am Ende ihr Geld oder wenigstens einen Teil zurückerhalten werden steht jedoch auf einem anderen Blatt geschrieben. Denn ein Großteil der übriggebliebenen Mittel von FTX besteht aus illiquiden Krypto-Assets. Außerdem schuldet Alameda Research das meiste Geld, welches schlicht und ergreifend verspielt worden ist. Damit schrumpft der Topf, den sich die Gläubiger insgesamt sichern können und am Ende teilen müssen, erheblich.

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