- Die USA greifen aktuell hart gegen die Krypto-Industrie durch.
- Obgleich die Ansätze gut sind, scheint es dabei die Falschen zu treffen.
- Ripple CEO Brad Garlinghouse sieht die besseren Ansätze außerhalb der USA.
Ripple CEO Brad Garlinghouse unterstrich via Twitter einige Punkte, welche bereits Teil des „Q4 2022 XRP Markets Reports“ waren. Dieser erschien jedoch bereits Ende Januar und damit wenige Tage vor dem harten Durchgreifen der US-Aufsichtsbehörde SEC. Diese hatte Kraken durch eine Klage dazu gezwungen, den Staking-Service in den USA einzustellen und 30 Millionen US-Dollar Strafe zu zahlen.
Obwohl dieser Schritt nach dem FTX-Skandal plausibel erscheint, gibt es innerhalb der Branche einen Aufschrei. Denn Kraken ist tatsächlich eine der wenigen Börsen, die in Hinblick auf Transparenz und Regulierung relativ weit vorn liegt. Es trifft also am Ende den Falschen, so der Tenor auf Social Media.
Was aber für noch mehr Unbehagen sorgt, ist die Tatsache, dass die Regulierung in den USA einmal mehr durch Vollstreckung von Strafen definiert wird und nicht vom Gesetzgeber. Die Branche wünscht sich Vorgaben, die der neuen Technologie gerecht werden. Stattdessen ordnen die US-Behörden den Markt ein, indem sie sich an Wertpapiergesetzen bedienen, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Schablonen wie der Howey-Test scheinen aber angesichts von DeFi-Applikationen und Blockchain-Technologie nicht mehr zeitgemäß zu sein.
Internationale Krypto-Regulierung läuft an
Garlinghouse unterstrich, dass die Regulierungsansätze in Dubai, Brasilien und Großbritannien wesentlich klarer gestaltet sind. Die EU wartet zwar noch bis April mit MiCA, aber wird damit ebenfalls ein eigenes Framework schaffen, was den USA schlussendlich immer noch fehlt. Damit schaffen diese Staaten ein Umfeld, welches dazu geeignet ist, dass die Krypto-Industrie in erster Linie außerhalb der USA wächst.
Demnach verzeichnet auch Ripple dort Wachstum, was aber auch der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass man durch eine Klage der SEC effektiv vom US-Markt ausgeschlossen ist. Man hat also keine Wachstumsmöglichkeit in den USA, weshalb hier die Vergleichbarkeit teilweise abhandenkommt. Ob eine Rückkehr von XRP am Ende möglich ist, wird voraussichtlich noch in der ersten Hälfte des Jahres 2023 entschieden. Zuletzt erregte der Fall von LBRY in diesem Kontext die Gemüter, weil hier bereits Entscheidungen gefallen sind und Parallelen zum Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC bestehen.
Kann sich XRP erholen?
Für Anleger sind die Enthüllungen des Reports und die Kommentare des Ripple CEOs allerdings nicht hilfreich. Denn für den XRP-Kurs dürfte es entscheidend sein, wie der Prozess in den USA am Ende ausgeht.
Ripple kann als Unternehmen sicherlich auf einen anderen Markt ausweichen, wenn man die USA dauerhaft verlassen muss, aber für XRP dürfte ein dauerhafter Verzicht auf den US-Markt äußerst negativ ausfallen. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass ein Erfolg oder Teilerfolg vor Gericht den Markt beflügeln könnte.