- Mit Ordinals ist eine neue Möglichkeit entstanden, NFTs auf Bitcoin zu emittieren.
- Die Community ist jedoch gespalten, denn prominente Stimmen betrachten die NFTs als Spam.
- Derweil wachsen dem Bitcoin-NFT-Ökosystem erste Triebe und die Aktivität nimmt zu.
Ordinals haben zu einer Kontroverse geführt, die in dieser Form schon lange nicht mehr stattgefunden hat. Der beklaute Bitcoin-Entwickler Luke Dashjr und auch die Szene-Ikone Adam Back wetterten gegen die NFTs, welche den so knappen und wertvollen Platz pro Bitcoin-Block besetzen. Je nachdem, wen man fragt, ist gar von einem Angriff auf Bitcoin die Rede, denn die NFTs werden direkt auf der Blockchain gespeichert. Dashjr veröffentlichte eigens einen „Ordinals Spamfilter“.
Damit sehen die Gegner der Bitcoin-NFTs in Ordinals also eine großangelegte Spam-Attacke von Trollen, die das größte, sicherste und beste Geld der Welt gefährden. Eine extreme Sichtweise auf die Dinge, denn damit beansprucht diese Fraktion innerhalb der Community die Deutungshoheit, was man mit der Bitcoin-Blockchain anstellen darf und was nicht.
Aktuell scheint Bitcoin nämlich von dem Hype zu profitieren, denn Bitcoin-Transaktionen werden wirtschaftlich betrachtet von einem Gebührenmarkt angetrieben. Durch die steigende Nachfrage stehen also mehr Menschen in der Schlange, die BTC in den Topf werfen, damit ihre Transaktion als nächstes bestätigt wird.
Dienstleistungen und NFT-Kollektionen gedeihen
Abseits dieser hitzigen Debatte erfahren die Ordinals ein Wachstum, welches sich aktuell noch schwer in konkreten Zahlen bemessen lässt. In dieser Hinsicht machen es NFT-Marktplätze wie OpenSea wesentlich einfacher abzuschätzen, wie es um den Wirtschaftszweig der tokenisierten Sammelbilder auf der jeweiligen Chain bestellt ist.
Tatsächlich ist die Nachfrage steigend, wenn man die Auslastung des Mempools, die Transaktionsgebühren und das durchschnittliche Gewicht der Blöcke in Betracht zieht. Hier zeigt sich seit Anfang Februar ein sprunghafter Anstieg. Also kurze Zeit, nachdem die Ordinals erstmals in Erscheinung traten.
Auch das Angebot von Dienstleistungen nimmt zu, obgleich die meisten Angebote noch in den Kinderschuhen stecken. So kann man beispielsweise mit dem Ordinals Bot eigene Bilder auf die Blockchain bringen. Und natürlich dürfen auch Affen nicht fehlen und so stehen NFT-Kollektionen wie die „Ordinal Apes“ in den Startlöchern. Welche Angebote hier ernst gemeint sind und welche nur dazu dienen, Anleger abzuzocken, ist aktuell kaum nachvollziehbar. Einmal mehr entwickelt sich ein eigener digitaler Kosmos, der für eine ganze Weile dem „Wilden Westen“ gleichen wird.
Wie funktionieren Ordinals?
Sogenannte Inscriptions ermöglichen es, einem einzelnen Satoshis bestimmte Attribute zuzuweisen, die einzigartig sind. In diesem Sinne beschriftet das Protokoll also die kleinste Einheit von Bitcoin. Dazu bedient sich Ordinals einem Script, welches durch das Taproot-Update Ende 2022 eingeführt wurde. Neben NFTs sind mit dem Ordinals-Protokoll auch andere Anwendungszwecke denkbar. Darunter auch sogenannte Off-Chain Colored Coins.
Während die Bilddateien von NFTs auf Ethereum, Polygon, Solana, Avalanche und vielen anderen Blockchains extern ausgelagert werden, befinden sich die Daten der Ordinals auf der Bitcoin-Blockchain. Dies ist im Kern auch der Grund, warum das Protokoll kritikwürdig ist, denn man könnte behaupten, dass die Blockchain für Transaktionen reserviert ist und nicht für Bilddateien.