- Das Nexo-Drama zieht sich bis in das bulgarische Parlament.
- Nexo steht unter Geldwäscheverdacht und im Zuge dessen wurden die Büros in Sofia durchsucht.
- Gleichzeitig beschuldigte die Regierungspartei die Partei Demokratisches Bulgarien und We Continue the Change enge Beziehungen zu Nexo gepflegt zu haben.
Die Regierungskrise in Bulgarien ist perfekt. Grund dafür ist die ehemalige Regierungspartei GERB, welche behauptet, dass ihre politischen Gegner, in Form der Partei Demokratisches Bulgarien und der We Continue the Change-Bewegung, Spenden von der Plattform Nexo erhalten zu haben. Mitglieder der GERB gingen sogar so weit zu behaupten, dass ganze Wahlkämpfe mithilfe von Spenden durch Nexo finanziert worden sind.
Nexo steht in Bulgarien währenddessen heftig in der Kritik. Die Plattform, welche es Nutzern ermöglicht Zinsen auf Kryptos zu verdienen, musste eine Durchsuchung der eigenen Büros wegen des Verdachtes auf Geldwäsche erdulden. Zudem steht der Verdacht um eine mögliche Insolvenz von Nexo im Raum, denn in den USA zweifelten Aufsichtsbehörden bereits im Oktober 2022 an dem Wert der Krypto-Assets, die sich Nexo in die Bücher schrieb. Aus insgesamt 8 Bundesstaaten hagelte es Klagen und das Unternehmen zog sich daraufhin vom US-Markt zurück.
Gab es überhaupt einen Spendenskandal?
Doch als Reaktion auf die Vorwürfe der GERB Partei erntete diese nur das Argument, sie seien selbst in die Sache verstrickt und wollen nur ablenken. Hristo Ivanov hingegen, seines Zeichens Vorsitzender der Demokratischen Partei Bulgariens, gab ganz offen zu, Spenden von Nexo erhalten zu haben.
An diesen sei aber, wie er meinte, kein Frevel zu erkennen, denn diese seien ordnungsgemäß gemeldet und in das Spendenregister eingetragen worden.
Nexo könnte bald fallen
Doch während sich in Bulgarien eine Regierungskrise abzeichnet, geht es Nexo weiter an den Kragen. Bereits vor einiger Zeit hatte in den USA die New Yorker Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen und beschuldigt Nexo des Betrugs. Kernpunkt der Klage ist, dass Nexo in New York über keine Lizenz verfügt.
Auch die Situation in Bulgarien scheint nicht gerade besser zu sein, denn auch hier ermittelt die Staatsanwaltschaft in Zusammenarbeit mit anderen Ermittlungsbehörden. Sollten sich die Vorwürfe schließlich als stichhaltig erweisen, könnte das massive Strafzahlungen sowie ein Verbot der Plattform zur Folge haben. Dies könnte früher oder später auch die Insolvenz bedeuten, wenn diese nicht ohnehin im Raum steht. Schließlich erinnern die Zweifel an den Bilanzen von Nexo an die Skandale des Vorjahres, die allesamt ähnlich begannen. Nexo wies derweil alle Vorwürfe zurück und zieht seinerseits rechtliche Schritte gegen die bulgarischen Behörden in Erwägung, will aber ansonsten vollumfänglich kooperieren.