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Worldcoin: Ermittlungen und Durchsuchung in Kenia


  • In Nairobi sind Liegenschaften der Tochterfirma Tools for Humanity durchsucht worden.
  • Die Behörden befürchten, dass unrechtmäßig Daten erhoben worden sind.
  • Zuvor hatte man die Tätigkeiten von Worldcoin in Kenia untersagt.

An Worldcoin scheiden sich die Geister. Teilnehmer können die App herunterladen und einen sogenannten Orb aufsuchen. Dort wird ihre Iris gescannt, woraus eine einmalige ID erstellt wird, welche jedoch keine Daten über die Person oder ihr Auge enthält. So behauptet es jedenfalls Worldcoin, doch es bestehen Zweifel, dass keine Daten dauerhaft gespeichert werden.

Die Idee hinter dem Verfahren ist der sogenannte Proof of Identity. Weil kein Auge dem anderen gleicht, kann man auf diesem Weg bestimmen, wer für einen Airdrop bezugsberechtigt ist. Denn im Gegenzug erhalten Teilnehmer den Worldcoin auf ihr Wallet. Abhängig von der Reservierung der jeweiligen Bezugsberechtigung erhält man WLD im Gegenwert zwischen 19 und 50 US-Dollar.

Zwar kein Vermögen, aber ein äußert interessanter Betrag für Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Deswegen verzeichnet Worldcoin auch den größten Zuwachs in Afrika. Doch damit ist wenigstens in Kenia vorläufig Schluss.

Behörden durchsuchen Liegenschaften

Laut lokalen Medienberichten kam es in Nairobi zur Durchsuchung von Liegenschaften und der Beschlagnahmung von Material. Obwohl Worldcoin betont, dass sich aus der ID keine Rückschlüsse auf die Person ziehen lassen und auch keine Daten gespeichert werden, haben die Behörden daran Zweifel. Auch innerhalb der EU und Großbritannien sind Datenschützer hellhörig geworden, weil die Verarbeitung von personenbezogenen Daten besonders strengen Auflagen unterliegt.

Auch in Kenia unterliegen solche und anderen Daten vom Gesetz her einem strengen Schutz. Hinzukommt, dass die kenianische Finanzmarktaufsicht ebenfalls Bedenken hat. Denn Worldcoin ist nicht in Kenia reguliert, was eine Untersuchung nach sich zieht, ob unerlaubte Finanzgeschäfte getätigt worden sind. Aus diesen Gründen untersagte das kenianische Innenministerium letzte Woche die Aktivitäten von Worldcoin.

Alles in allem ein holpriger Start, denn erst Ende Juli begann Worldcoin seine Aktivitäten zu verstärken und die öffentliche Wahrnehmung auf sich zu lenken. Die Entwicklung von Worldcoin unter Federführung von Sam Altman läuft allerdings schon länger. Bereits im Jahr 2021 kündigte Worldcoin seine Ambitionen an.

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Kann man Worldcoin vertrauen?

Sofern man davon ausgeht, dass Worldcoin keine falschen Angaben macht und die sogenannten Orbs nicht manipuliert, ist das Verfahren tatsächlich sicher. Geht man jedoch davon aus, dass dem Betreiber vielleicht ein paar Lücken entgangen sind oder eine Panne passieren könnte, dann lässt man sein Auge vermutlich lieber nicht scannen.

Wer keine Lust hat, seine biometrischen Daten für eine Handvoll Dollar preiszugeben und dennoch Interesse besitzt, auf die Wertentwicklung zu spekulieren, der hat bei einigen Börsen bereits Gelegenheit dazu.

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