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Wie wird Bitcoin heute auf die US-Inflationsdaten reagieren?

BitPay Bitcoin SegWit
© Michaela Richter, Bitcoin-Kurier

  • Der Bitcoin-Kurs konnte sich seit Juni in einer Range halten.
  • Dabei ist der Gesamtausblick für die Weltwirtschaft alles andere als positiv.
  • Heute Mittag werden die US-Inflationszahlen für September veröffentlicht und dürften den Markt in Schwingung versetzen.

Heute Mittag gegen 14:30 Uhr deutscher Zeit werden die US-Inflationsdaten auf dem Tisch liegen, was zumindest am Aktienmarkt für große Anspannung gesorgt hat. Der Kryptomarkt reagiert eher verhalten und so hält sich der Bitcoin-Kurs am unteren Ende der Range bei etwa 19.000 US-Dollar.

Sobald die Zahlen jedoch verkündet werden, könnte damit Schluss sein, denn die Politik der Fed hält die Märkte fest im Griff. Sie will die Inflation in jedem Fall bekämpfen und dürfte mit weiteren Zinsschritten reagieren, wenn keine Besserung eintritt. Da sich die Krisen weltweit immer weiter zuspitzen, gibt es jedoch wenig Hoffnung, dass die Inflation sinken wird. Ebenfalls am Dilemma beteiligt sind die steigenden Energiepreise.

Sollte die hohe Korrelation zwischen Aktien- und Kryptomarkt erhalten bleiben, dann dürfte ein drastisch steigende US-Inflation heute wahrscheinlich für einen Kursrutsch sorgen. Gleichermaßen dürften positive Daten für Erleichterung an den Märkten sorgen.

Wann ist Schluss mit dem Abverkauf?

Für viele Anleger stellt sich die Frage, wann eine Bodenbildung möglich ist und der Abverkauf von Bitcoin endlich stoppt. Statistisch gesehen, ist der Oktober immer ein besonders guter Monat gewesen, aber vergangenen Ergebnisse garantieren eben keinen Kursverlauf in der Zukunft bzw. in der Gegenwart.

Seit dem Bullenmarkt 2017 hält sich die These, dass der Kryptomarkt Zyklen durchläuft, sehr hartnäckig. Die Idee dahinter ist, dass nach jedem steilen Aufstieg ein mehrjähriger Abverkauf stattfindet, der schließlich in einer schleichenden Seitwärtsbewegung des Marktes mündet.

Was dabei übersehen wird, ist die Tatsache, dass Bitcoin nach einer großen Finanzkrise entstanden ist und nicht währenddessen. Wir befinden uns also in komplett unbekanntem Fahrwasser und sollten Krieg, Finanz- und Wirtschaftskrisen sowie Pandemie, der westlichen Welt komplett auf die Füße fallen, dann haben wir schlicht keine Referenz, an der man sich orientieren könnte. Es macht daher Sinn, eine ganz andere Frage zu stellen, welche der möglichen Eskalation gerecht wird.

Haben die Menschen im totalen Chaos überhaupt Zeit für Bitcoin?

Sofern die Wirtschaft erst in eine Rezession und dann vielleicht sogar in eine tiefe Depression verfallen sollte, so haben die Menschen in erster Linie eine Sache nicht zur Hand: Liquidität. Vielen Haushalten geht es jetzt schon ans Portmonee und wenn Arbeitsplätze wegfallen, Produkte und Dienstleistungen unerschwinglich sind, dann sind Spekulationen mit „Magic Internet Money“ nicht sonderlich attraktiv.

Vielen Krypto-Enthusiasten fällt es sehr schwer zwischen den ganzen Use-Cases und dem nächsten Announcement zu einem GitHub-Commit einzugestehen, dass die wilde Spekulation auf den Preis das eigentliche Killerfeature von Kryptowährungen ist.

Sollten sich also die schlimmsten Befürchtungen für 2023 bewahrheiten, dann haben die Menschen schlicht keine Zeit für Bitcoin, weil sie ihre Existenz sichern müssen. Die einzige denkbare Ausnahme wäre es, wenn alle gleichzeitig beschließen, eine Alternative zum derzeitigen Finanzsystem zu suchen und auch prompt zu nutzen. Doch dazu hätte man in den letzten 13 Jahren bereits Zeit gehabt und hat die Gelegenheit nicht wahrgenommen. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass auch weiterhin keine Bewegung in diese Richtung zu sehen ist und die Masse lieber eine Lösung vom Staat präsentiert bekommen möchte.

Langfristig gesehen, bietet die Krise jedoch für Optimisten die besten Chancen, denn sobald sich das Blatt wendet und die Wirtschaft sich zusammen mit den Märkten erholt, dürften auch der Bitcoin-Kurs davon profitieren.

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