Regulierung

Weltwirtschaftsforum: Kontroverse Debatte um Kryptowährungen

Die Stadt Davos
Bildquelle: Nici Keil | pixabay.com

Kompakt:

  • Während des Weltwirtschaftsforum äußerte sich Andrew Bailey kritisch zu Kryptowährungen.
  • Der Gouverneur der Bank of England sprach im Rahmen des Panels „Resetting Digital Currencies“.
  • Demnach fehlt Kryptowährungen die notwendige Stabilität, um ihre Versprechen einzulösen.

Das Weltwirtschaftsforum in Davos muss aufgrund der Coronapandemie virtuell abgehalten werden. Auch Kryptowährungen sind dieses Jahr ein Thema, obgleich die weltweite Krisensituation das dringlichere Thema ist. Besonders der ärmere Teil der Weltbevölkerung leidet verstärkt unter den wirtschaftlichen Folgen der Krise.

Dieses Jahr wurden ebenfalls digitale Währungen und Kryptowährungen kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite stehen regulatorische Bedenken, auf der anderen Seite ein überaus bullisher Markt für Kryptowährungen und eine Industrie, die durch die Regulatoren angemessen berücksichtigt werden will. Ein zweites Spannungsfeld ergibt sich zwischen privatwirtschaftlichen Stablecoins und staatlichen digitalen Zentralbankwährungen (CBDC).

Damit wurde im Rahmen der Diskussion des Panels mit dem Titel „Resetting Digital Currencies“ durchaus Spielraum gegeben. Dennoch hagelte es für Kryptowährungen eine Menge Kritik.

Kryptowährungen werden nicht überdauern

Andrew Bailey, seines Zeichens Gouverneur der Bank of England, war der Meinung, dass Kryptowährungen die notwendige Stabilität fehlt. Er geht davon aus, dass bisher keine entworfen wurde, an der auf Dauer ein Bedarf durch den Markt besteht.

Dabei schien Bailey in erster Linie im Auge zu haben, dass durch die hohe Volatilität und den deflationären Charakter der meisten Kryptowährungen kein geeignetes Zahlungsmittel zustande kommt. Er befürwortet die Entwicklung von Stablecoins und digitalem Zentralbankgeld, um eine massentaugliche Variante als Option zur Verfügung zu stellen.

Bitcoin wächst mit der Krise

Bitcoin und andere Kryptowährungen müssen nicht zwingend von einer Krisensituation profitieren. Sie könnten ebenfalls eine große Rolle spielen, wenn die globale Wirtschaft besonders gut läuft. Doch genau das ist nicht der Fall. Die Wirtschaft ist bereits angezählt und die Geldmenge wird einfach weiter erhöht. Auf der eine Seite wurde im Rahmen des Forums über die zunehmende Armut gesprochen, andererseits scheint man sich der Tatsache gegenüber zu verschließen, dass viele Menschen ihr Vermögen durch den Besitz von Bitcoin schützen wollen.

Bailey übersieht, dass Volatilität in den Augen vieler Anleger annehmbarer ist als die gleichbleibende und rasante Entwertung von staatlichen Währungen. Zwar sind starke Kursschwankungen ein Risiko, jedoch dürften die meisten Hodler keine Kopfschmerzen bezüglich ihrer Kaufkraft haben, wenn sie die Wertentwicklung ihres Investments auf Jahre hin betrachten.

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