Kommentar

Was soll mit CoinMarketCap geschehen? Das gemeine Volk wird befragt

Schachfigur mit Krone

Ein Kommentar von Robert Steinadler.

Als sich im April die Meldung verbreitete, dass Binance beabsichtigt CoinMarketCap zu kaufen, überschlugen sich Medien und Communities. Die Dominanz des immer weiterwachsenden Unternehmens ist vielen unheimlich.

Die Tatsache, dass Binance eine Monopolstellung in der Krypto-Industrie verwirklicht ist paradox. Ausgerechnet in einem Sektor, indem alles dezentral gestaltet werden soll, zentralisiert der Konzern so viele Nahtstellen wie nur irgend möglich. Da wäre das Geschäft als Krypto-Börse, Hebelprodukte und Futures, Mining Pool, Fiat-Rampe, Kreditkarten, eigene Blockchain mit Coin sowie Smart Contracts und schlussendlich die Akquise von CoinMarketCap.

Dabei ist der Deal nur das Sahnehäubchen, denn Binance investierte hinter den Kulissen bereits in andere Unternehmen aus der Branche. Nicht alle sind so prominent und erfolgreich wie CoinMarketCap.  

Und, wie hättest du es gerne?

Es verwundert daher auch kein Stück, dass der CEO über Twitter auf einen anderen Kurs umschwenkt. Man hat schließlich einen Widerspruch aufzulösen, den man am besten verkaufen kann indem man vermeintlich „community driven“ ist. Das ist super!

Nutzer dürfen nun äußern, was sie sich von CoinMarketCap zukünftig wünschen. Dabei war auch schon vorher klar, was sich ändern muss. Denn CMC hat eine so exponierte Position am Markt, dass es genügend Kritikpunkte gibt, die „CZ“ abarbeiten könnte. Hier könnte man mit dem Streit über Fake-Volumen an diversen Börsen beginnen, der bereits seit einiger Zeit tobt und CMC schon vor der Übernahme beschäftigte.

Doch wenn auch der kleine Mann auf der Straße etwas dazu sagen darf, dann gibt es auch kein Problem mit einer Monopolstellung, richtig?

Die dezentrale Vision scheitert an der Gesellschaft

Der Aufstieg von Binance ist das Symbolbild einer gescheiterten dezentralen Revolution. Bitcoin hat den Menschen die Wahl gelassen ihre eigene Bank zu sein und sie haben sich entschieden. Sie gehen lieber in Massen zu zentralisierten Services, die dann auch noch zu allem Überfluss den vorhandenen Markt dominieren.

Aus unternehmerischer Sicht kann man Binance jedoch keinen Vorwurf machen. Hier zieht nämlich ein Argument, welches in dieser Form auch an anderer Stelle oft genutzt wird:

„Wenn wir das Geschäft nicht machen, dann macht es jemand anders.“

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