- Das US-Finanzministerium hat gestern gegen den Bitcoin-Mixer Blender.io Sanktionen verhängt.
- Der Anbieter soll von nordkoreanischen Hackern zur Geldwäsche genutzt worden sein.
- US-Behörden gehen insbesondere davon aus, dass Bitcoin im Wert von 20 Millionen US-Dollar im Zusammenhang mit dem Ronin-Hack gewaschen wurde.
Es ist nicht das erste Mal, dass gegen Bitcoin-Mixer vorgegangen wird. Dennoch feiern die USA mit der gestern verkündeten Maßnahme eine Premiere, denn man verhängt gegen Blender.io Sanktionen. Das US-Finanzministerium hat den Verdacht, dass durch den Dienst rund 20 Millionen US-Dollar in Bitcoin durch nordkoreanische Hacker gewaschen worden sind.
Die Mittel sollen aus dem Ronin-Hack stammen, welcher durch die Lazarus Group organisiert und durchgeführt worden sein soll. Die USA rechnen die Hackergruppe der nordkoreanischen Regierung zu, und es besteht schon länger der Verdacht, dass Nordkorea durch Hackeraktivitäten seine Waffenprogramme finanziert.
Das Office of Foreign Assets Control (OFAC) will außerdem in Erfahrung gebracht haben, dass Blender.io auch in anderen Fällen eine Anlaufstelle für Cyberkriminelle war. Darunter auch Ransomwaregruppen aus Russland. Die USA sehen durch den Anbieter ihre Interessen gefährdet und sprechen von einer Bedrohung für die nationale Sicherheit.
Bitcoin-Adressen auf der Sanktionsliste
Da die Betreiber eines solchen Dienstes üblicherweise anonym operieren, bezieht sich die Sanktionsliste in erster Linie auf die Website, ihre E-Mail- und interessanterweise auch ihre Bitcoin-Adressen. Insgesamt 46 neue Bitcoin-Adressen wurden im Zusammenhang mit den verhängten Sanktionen der Liste hinzugefügt.
Damit sind die Besitzer der Adressen aber auch Unternehmen, an denen sie beteiligt sind, betroffen. Inwieweit sich die Sanktionen als effektiv erweisen, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. In jedem Fall dürfte es ratsam sein, nicht mehr mit Blender.io zu interagieren und seine BTC nicht mehr dort zu mixen.
Zum Redaktionsschluss war die Tor-Adresse des Anbieters noch erreichbar. Es ist daher davon auszugehen, dass der Dienst ungeachtet der US-Sanktionen seinen Betrieb fortsetzen wird. Über das Thema Bitcoin-Mixer scheiden sich seit Jahren die Geister. Während Befürworter den Nutzen in Hinblick auf den Datenschutz betonen, sehen Gegner darin ausschließlich eine Option für Kriminelle.