Das US-amerikanische Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung denkt über die Integration von Blockchain-Technologie nach, wie aus einem Bericht von ProPublica hervorgeht.
Das U.S. Department of Housing and Urban Development (HUD) verwaltet über 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr für Wohnbauprojekte, Stadtentwicklung und soziale Programme. Zudem erhalten ca. 4 Millionen Haushalte Mietzuschüsse oder Sozialwohnungen durch HUD-Programme. Eine noch höhere Größenordnung hat die Summe an Hypotheken, die durch HUD versichert sind und vielen Amerikanern den Kauf von Eigenheimen ermöglicht. Hier geht es um 1,3 Billionen Dollar. Angesichts der Menge an öffentlichen Geldern möchte man die Effizienz steigern und die Verwendung der Mittel besser überprüfen können. Weil Elon Musks DOGE ohnehin damit befasst ist, den Apparat der US-Verwaltung zu durchforsten, um Kosten einzusparen, will man HUD durch den Einsatz von Blockchain verbessern.
Eine der Hauptideen des Ministeriums ist es, die Blockchain-Technologie zur Nachverfolgung von HUD-Fördermitteln zu nutzen. Konkret soll ein „Proof-of-Concept“-Projekt starten, bei dem ein einzelner Fördermittel-Empfänger und möglicherweise auch Unterempfänger auf der Blockchain verfolgt werden. Befürworter argumentieren, dass dies zu mehr Transparenz und effizienter Mittelverwendung führen könnte.
Ein weiteres Szenario ist die Verwendung eines Stablecoins zur Auszahlung von Fördermitteln. Dabei soll eine an den US-Dollar gekoppelte Kryptowährung eingesetzt werden, um schnellere und direktere Zahlungen an Förderempfänger zu ermöglichen. Ob dies tatsächlich umgesetzt wird, ist jedoch noch unklar, da Stablecoins aus regulatorischer Sicht immer noch kritisch beäugt werden. Dies dürfte sich jedoch mit der Trump-Administration ändern. Während des Wahlkampfes hatte Trump versprochen die USA zur Krypto-Hauptstadt der Welt zu machen. Weil er bei der Bitcoin-Rerserve sein Wort gehalten hat, dürften er und sein Team auch hier bemüht sein.
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Die Diskussionen innerhalb des Ministeriums sind jedoch umstritten. Während einige Beamte hoffen, durch Blockchain eine bessere Kontrolle und Echtzeit-Überwachung der Finanzströme zu erhalten, befürchten Kritiker, dass die in diesem Umfeld unerprobte Technologie neue Risiken schafft. Besonders ist der Umstand, dass falsche oder manipulierte Daten unwiderruflich auf der Blockchain gespeichert werden könnten. In diesem Sinne verbessert die Blockchain zwar die Beständigkeit der Aufzeichnungen, kann aber nichts an der Qualität des Inputs aus Behörden und Ministerien beitragen. Zudem bestehe die Gefahr, dass Stablecoins, wenn sie an HUD-Hypothekenprogramme gekoppelt würden, den Wohnungsmarkt destabilisieren könnten.
Das Projekt wird vor allem von Irving Dennis, dem stellvertretenden Finanzchef des Ministeriums, vorangetrieben. Dennis war zuvor Partner bei Ernst & Young, einer der größten globalen Unternehmensberatungen, die selbst an Blockchain-Lösungen arbeitet. EY-Manager sollen das Konzept bereits mit HUD-Vertretern besprochen haben.
Kritiker weisen darauf hin, dass Blockchain-Technologie bislang kaum außerhalb des Krypto-Sektors erfolgreich implementiert wurde und dass es unklar sei, welchen Mehrwert sie im Fördermittel-Management tatsächlich bieten könne. Trotzdem wird die Diskussion weitergeführt, auch weil das Weiße Haus unter Trump ein direktes Interesse an dem Thema hat.
Ob Blockchain-Technologie tatsächlich in der Praxis eingesetzt wird, bleibt abzuwarten. Die Sprecherin von HUD, Kasey Lovet, erklärte gegenüber ProPublica, dass es „keine konkreten Pläne für Blockchain oder Stablecoins“ gebe und es sich lediglich um Bildungsmaßnahmen handle.