Regulierung

US-Banken Verwahrgeschäft: Gut oder schlecht für Bitcoin?


Kompakt:

  • Das U.S. Office of the Comptroller of the Currency (OCC) hat in einem Schreiben die Verwahrung von Kryptowährungen durch Banken erläutert.
  • Damit räumt das OCC die regulatorische Unklarheit beiseite, die Banken bisher davon abhielt ein Verwahrgeschäft zu betreiben.
  • Ob Banken ein Zugewinn für Bitcoin sein können, wird kontrovers diskutiert.

In einem Brief räumte das OCC viele Unklarheiten beiseite und leistete definitorische Arbeit für die US-Nationalbanken. Demnach dürfen diese Kryptowährungen für ihre Kunden verwahren und zwar ausdrücklich auch für solche, die in der Krypto-Industrie tätig sind.

Damit machen Kryptowährungen zumindest auf dem Papier einen Sprung, denn nun sind einige wichtige Rahmenbedingungen geklärt. Denn im Prinzip erläutert das OCC, dass die Banken den Private Key verwahren können und dabei die bereits üblichen Anforderungen des OCC nicht aus dem Blick lassen dürfen. Technisch gesehen ist der Sachverhalt ohnehin klar, weil es sich hierbei um den einzigen Weg handelt Bitcoin und andere Kryptowährungen überhaupt zu halten und zu verwahren.

Das Verwahrgeschäft ist aber nichts Neues. In Deutschland ist man bereits weiter und lizenziert Unternehmen, die als Kryptoverwahrer tätig sein wollen. Der rund neunmonatige Prozess dürfte für die ersten Unternehmen hierzulande bald abgeschlossen sein.

Die Phantasie vom großen Geld

Eine große Hoffnung, die sich angesichts solcher Meldungen breit macht, ist die Flut von frischem Geld, welches in Bitcoin strömen könnte. Denn durch eine breitere Akzeptanz von Kryptowährungen wird es leichter, in sie zu investieren.

Für eine bestimmte Gruppe innerhalb der Gesellschaft mag das auch bedingt stimmen. So müssen institutionelle Investoren eine ganze Reihe von Auflagen erfüllen, weil sie sonst nicht investieren dürfen. Doch auch in diesem Bereich existieren bereits Lösungen und diese werden auch weiterentwickelt.

Das große Geld ließ aber bisher auf sich warten und so handelte es sich in erster Linie um ein mediales Narrativ. In Bezug auf das Bankengeschäft dürfte es sich sehr ähnlich verhalten.  

FinTechs und Challenger Banken

Kleinere Unternehmen aus dem Bankensektor werden wahrscheinlich weiterhin führend bleiben, wenn es um die Integration von Kryptowährungen geht.  Größere Banken werden sich – hier und in den USA – sehr wahrscheinlich damit schwertun in den Sektor vorzustoßen.

Dabei sollte man bedenken, dass viele Banken bereits vor den regulatorischen Vorstößen eigene Lösungen hätten präsentieren können. Es war ihnen nicht verboten. Doch dafür ist der ganze Bankensektor zu risikoavers. Somit schafft das Schreiben keine neuen Fakten, sondern stellt im Wesentlichen eine Zusicherung dar. Diese könnte als Wegbereiter dienen, wenn sich jetzt Institute finden lassen, die auf den Zug aufspringen wollen.

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