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Ungewollte Inflation: Zcoin (XZC) kämpft mit erneutem Bug

Zcoin XZC Bug
© Michaela Richter, Bitcoin Kurier

Kompakt:

  • Durch einen Bug erzeugte ein Angreifer mehr XZC als geplant.
  • Gegenmaßnahmen wurden ergriffen, um die Coins einzufrieren.
  • Zcoin kämpft wiederholt mit einem solchen Problem.

Erneut kämpft Zcoin mit einem Bug, der die Umlaufmenge an XZC aus dem Gleichgewicht bringt und dafür gesorgt hat, dass 384.400 XZC entstehen konnten, die nicht geplant waren. Schuld daran war ein Angreifer, der sein Mining Equipment für einen Exploit nutzte.

Der eigentliche Bug fand demnach erst Anfang Juni seinen Weg in den Code von Zcoin, nachdem man ein Update von Version 0.13 auf 0.14 veröffentlichte. Während die frühere Version sicher war, enthielt die jüngste Version einen Bug, der bis auf das Jahr 2018 zurückdatiert werden konnte und anscheinend übersehen wurde.

Um dem Problem zu begegnen, froren die Entwickler die „gefälschten“ Coins unter Beteiligung von Börsen und Mining Pools ein.  

Zcoin hatte das Problem bereits

Für alle Hodler eine schlechte Nachricht, denn Zcoin hatte bereits im Jahr 2019 ein ganz ähnliches Problem. Damals war es allerdings kein Bug der bösartige Miner in die Lage versetzte, die „wundersame Coinvermehrung“ durchzuführen, sondern ein Fehler auf Ebene des Zerocoin-Protokolls.

Dieser ermöglichte es, dass ein Angreifer wiederholt neue Coins ausgeben konnte, obwohl dies nur einmal möglich sein sollte. Dieser Prozess ist dazu gedacht, um die Transaktionshistorie der alten Coins zu kappen und damit die neuen Coins zu anonymisieren. Die alten XZC werden „verbrannt“ und im Gegenzug werden neue ausgegeben, die keine Vergangenheit haben.

Es wurde geschätzt, dass die Umlaufmenge von Zcoin um ca. 1 % erhöht werden konnte, ein kapitaler Schaden.

Um diesem Fehler zu begegnen, setzte man damals direkt auf Sigma. Dabei handelte es sich um ein neues Protokoll, welches am Ende aber ebenfalls abgelöst werden soll.

Lelantus als Hoffnungsträger

Das finale Protokoll für Zcoin soll Lelantus werden, welches am Ende eine starke Alternative zu der bisherigen Spitzenlösung von Monero darstellen soll. Auch die Monero Community diskutiert die Vor- und Nachteile des Protokolls und leistet über das Monero Research Lab Hilfe bei seiner Entwicklung.

Größter Vorteil von Lelantus soll ein höherer Wert für den sogenannten „Anonymity Set“ sein, der radikal höher liegt als bei Moneros Ring CT und damit Transaktionen stärker verschleiert. Gleichzeitig verzichtet Lelantus auf ein „Trusted Setup“ und bildet damit einen wichtigen Unterschied zu Protokollen wie Zerocash oder Zerocoin.

Umso bitterer, dass Zcoin trotz guter Ansätze erneut einen so herben Rückschlag erleben muss, der das grundsätzliche Vertrauen in die Kryptowährung erschüttert.

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