Bitcoin

Unbeirrbar: MicroStrategy legt für 1,1 Milliarden Dollar Bitcoin nach


Ausgerechnet am Freitag, dem 13., entschließt sich das US-Unternehmen MicroStrategy 18.300 BTC nachzukaufen. Stolze 1,1 Milliarden US-Dollar legte man für die Akquisition auf den Tisch. Wundern dürfte das niemanden, denn das Unternehmen setzt seinen Kurs unbeirrt fort und kauft immer mehr Bitcoin ein. Dennoch ist der jüngste Zukauf erwähnenswert, weil er zu einem Zeitpunkt geschieht, wo die weitere Zukunft für Bitcoin – zumindest von der Preisentwicklung her – ungewiss ist.

Grundsätzlich ist der September eher ein schwacher Monat für Bitcoin, wenn man die Statistiken betrachtet, aber es stehen zum Jahresende große Veränderungen an. Die US-Präsidentschaftswahlen werden jetzt schon als richtungsweisend betrachtet. Bei einer Wiederwahl von Donald Trump bekäme die US-Kryptobranche zwar einen Bonus, aber die westliche Welt müsste sich auf einen schwierigen Partner einstellen. Dies betrifft primär Europa, das es sich nicht leisten kann, den Krieg in der Ukraine zu verlieren. Kamala Harris dürfte hingegen keine Boni für Bitcoin und Co. eingeplant haben und sofern unter ihrer Führung Gary Gensler an der Spitze der SEC verbleibt oder gar Finanzminister wird, so dürfte der US-Markt darunter leiden.

Diese Ungewissheit und die relative schwache Kursentwicklung von Bitcoin sorgen bei vielen Spekulanten für Zurückhaltung. Gleichzeitig erlebt Gold eine Renaissance und wird bei den Anlegern immer beliebter. Offensichtlich stellen sich viele Menschen auf Krisenzeiten ein und so jagt Gold neue Rekorde, während Bitcoin vor sich hindümpelt. Der Zukauf kommt also so einem Zeitpunkt der Schwäche und unterstreicht einmal mehr, wie sehr Michael Saylor an die Vision glaubt, dass nur Bitcoin das härteste und ultimative digitale Asset auf der Welt ist. Obendrein gibt das Unternehmen eine sehr hohe Summe aus, denn die letzten Zukäufe waren deutlich geringer.

MicroStrategy-Aktie kann heute zulegen

Das Unternehmen hält jetzt stolze 244.800 BTC, die man zu einem Durchschnittspreis von 38.585 US-Dollar pro Bitcoin angeschafft hat. Damit bleibt MicroStrategy unter den börsennotierten Unternehmen der Spitzenreiter mit der größten Bitcoin-Reserve.

Diese strategische Entscheidung hat auch Auswirkungen auf die Aktie gehabt, denn sie konnte in den letzten Jahren durchschnittlich einen jährlichen Kursgewinn von 26,8 Prozent verzeichnen. Gleichzeitig schwankt der Aktienkurs von MSTR sehr heftig und Anleger gehen höhere Risiken ein. Im Prinzip ähnelt der Kursverlauf dem von Bitcoin, wenn man die beiden Charts übereinander legt. Bei einer derartig hohen Exponierung gegenüber einem einzigen Asset ist das auch nicht verwunderlich.

Wer weder Bitcoin noch einen Bitcoin-ETF oder ETN kaufen kann, der kann sich also indirekt über MicroStrategy-Aktien in die Mutter aller Kryptowährungen einkaufen. Allerdings trägt dies höhere Risiken, denn neben den Kursschwankungen von Bitcoin sitzt man als Aktionär bei möglichen Misserfolgen des Unternehmens mit im Boot. Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Artikels hat die MicroStrategy-Aktie um satte 9 Prozent zulegen können. Für Anleger am Kryptomarkt ist so ein Zuwachs binnen eines Handelstages kein Grund zur Aufregung, aber für Börsianer wahrscheinlich ein eher ungewöhnliches Bild.

Bitcoin kratzt an 60.000 USD

Ob Bitcoin jetzt durch den Zukauf von MicroStrategy beflügelt wird, ist fraglich. Fakt ist, dass es einen Zusammenhang zwischen der Kursentwicklung und den Nettozuflüssen aus und in die Bitcoin-ETFs gibt. Die ETF-Daten für den heutigen Tag liegen erst morgen vor, waren aber in den letzten Wochen eher schwach. Man darf also gespannt sein, ob der Bitcoin-Kurs eine Erholung durch die ETFs oder durch den Kauf von MicroStrategy erlebt hat.

Sofern die Statistik recht behalten sollte, so ist Bitcoin aber noch keinesfalls aus dem Schneider. Stattdessen wäre dann der restliche Monat September durchwachsen und der Kurs würde erst im Oktober deutlich zulegen. Sollte das der Fall sein, dann dürfte sich das auch positiv auf das Ergebnis der MicroStrategy-Aktie niederschlagen.

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