Regulierung

Tonga: Heißer Kandidat für die nächste Bitcoin-Währungsreform

Karibischer Sandstrand
Symbolbild | Bildquelle: Julius Silver, pixabay.com

Kompakt:

  • Via Social Media meldete sich der Abgeordnete Lord Fusitu’a zu Wort und sympathisierte mit dem währungspolitischen Kurs von El Salvador.
  • Damit wird Tonga neben diversen lateinamerikanischen Staaten zum heißen Kandidaten für die nächste Währungsreform.
  • Das Inselkönigreich steht mit seiner vergleichsweise kleinen Wirtschaft immer wieder vor Problemen.

Tonga ist ein Königreich im Südpazifik, welches mehr als 170 Inseln umfasst. König Tupou VI. herrscht in der parlamentarischen Monarchie über rund 105.000 Bürger seines Landes. Ähnlich wie El Salvador ist Tonga stark von dem Geldfluss aus dem Ausland abhängig. Viele Staatsbürger arbeiten in der Fremde und schicken einen Teil ihres Lohns in die Heimat.

Knapp 37 % des Bruttoinlandsprodukts stammten im Jahr 2019 aus dem Zufluss von Divisen, die auf diesem Weg der Wirtschaft des Inselkönigreiches zugutekommen. Daher könnten die Bewohner des Königreichs von Bitcoin profitieren, weil Mittelsmänner bei den Transaktionen ausgeschaltet werden. Das sieht auch Lord Fusitu’a ganz ähnlich, seines Zeichens Abgeordneter des Parlaments von Tonga, und gab via Twitter dazu eine Reihe von Statements ab. Seine Zustimmung bezüglich der Entscheidung von Präsident Bukele mündete letztlich in der Fragestellung, ob auch das Königreich Tonga zukünftig den gleichen Weg einschlagen kann.

Kleine Staaten müssen die Ersten sein

Letztlich befinden sich viele kleine Staaten ohnehin in wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnissen zu größeren Nationen. Das ist nicht grundsätzlich falsch oder gefährlich, führt aber dazu, dass sie in Bezug auf ihre politischen Entscheidungen nicht immer das gleiche Maß an Autonomie genießen.

Sie tragen also die negativen Konsequenzen von Entwicklungen, die an ganz anderer Stelle stattfinden, im vollen Maße mit. So ist die Abhängigkeit zum US-Dollar in El Salvador automatisch ein Problem, wenn der Dollar schwächelt. Der Paʻanga oder auch Tonga-Dollar ist nicht frei konvertierbar und an einen Währungskorb gebunden, der sich aus dem Australischen-Dollar, US-Dollar, Neuseeländischen-Dollar und Yen zusammensetzt.

Hier könnte Bitcoin ebenfalls eine besondere Rolle spielen, auch wenn noch unklar ist, wie sich die Einführung des Bitcoin-Standards am Ende auswirken wird. In jedem Fall sind kleine Staaten insbesondere deshalb geeignet, weil es wesentlicher leichter ist, die notwendige technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Infrastruktur zu schaffen. Damit haben sie die Chance, echte Modellprojekte zu werden, die den Beweis antreten, dass eine von staatlichen Interessen entkoppelte Währung zu brauchbaren Ergebnissen führt.

Tonga gilt als experimentierfreudig und viele waghalsige Projekte und Investitionen scheiterten in der Vergangenheit. Es ist daher nicht gänzlich ausgeschlossen, dass sich das Königreich bereit erklärt, Bitcoin als neue Landeswährung einzuführen.

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