Recht

Solide Finanzierung: Flüchtiger Ex-Manager setzt auf Bitcoin


Kompakt:

  • Der flüchtige Wirecard Ex-Vorstand, Jan Marsalek, ist in Russland untergetaucht.
  • Wie das Handelsblatt berichtet, soll er dort unter Aufsicht des russischen Militärgeheimdienstes stehen.
  • Marsalek soll hohe Summen Bitcoin in Dubai akquiriert und mit auf die Flucht genommen haben.

Der Skandal um Wirecard schlägt immer neue und höhere Wellen. Der dringend gesuchte Ex-Vorstand Jan Marsalek soll sich nach Russland abgesetzt haben. Marsalek wird dringend gesucht, weil man ihm eine Schlüsselrolle im 1,9 Milliarden Euro schweren Bilanzskandal zuschreibt.

Nicht nur die Details seiner Fluchtroute gleichen einem Thriller, sondern auch die Mittel und Wege, mit denen Marsalek Geld beiseitegeschafft haben soll. Angeblich hat er in Dubai große Summen Bitcoin erworben, welche Rolle die Mittel genau dabei hatten ist genauso unklar, wie die eigentliche Höhe der Summe. Ob es sich dabei um fehlender Gelder des Konzerns handelt, ist ebenfalls nicht bekannt.

Es gilt aber als wahrscheinlich, dass Marsalek Bitcoin lediglich als Vehikel genutzt haben wird, um eigene Vermögenswerte dem behördlichen Zugriff zu entziehen.

Handfester Skandal in der Spitzenpolitik

Neben dem gigantischen Betrug, der international das Vertrauen in deutsche Unternehmen beschädigte, gewinnt der Fall nun auch eine politische Dimension. Früh geriet bereits die BaFin in die Kritik. Ein Experte hielt die mangelhafte Kontrolle für mehr als fahrlässig und witterte Korruption.

Dieses Thema kommt nun erneut auf den Tisch, doch diesmal steht die höchste politische Ebene unter Verdacht. Denn es gilt zu prüfen, ob das Kanzleramt Wirecard unterstützte, obwohl bereits Zweifel an dem Vorgehen des Konzerns auf dem Tisch lagen und Verdachtsmomente begründeten.

Teile der Opposition fordern einen Untersuchungsausschuss, um den Fall aufzurollen und etwaige Verstrickungen aufzudecken.

War Marsalek ein russischer Agent?

Angesichts der jüngsten Berichte steht nun auch zur Debatte ob russische Nachrichtendienste Marsalek angeworben haben könnten. Besonders auffällig sind eine ganze Reihe von Flugreisen nach Russland und – sofern sich der Bericht bestätigen sollte – das er nun auf einem Anwesen des militärischen Nachrichtendienstes GRU verweilt.

Außerdem soll Marsalek über mehrere Pässe verfügt haben, einer davon sei sogar ein Diplomatenpass gewesen. Dabei sind solche Dokumente sehr selten und werden nur für wenige Personen ausgestellt. Noch seltener sind solche Pässe, die an fremde Staatsangehörige ausgestellt werden. Der von Marsalek verwendete Pass soll ein solches Dokument gewesen sein. Diese Details legen zumindest nahe, dass Nachrichtendienste in den Skandal sehr früh verwickelt gewesen sein könnten.

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