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Solana überlastet: Warum die Highspeed-Blockchain nicht nutzbar ist

Solana Münzen auf rotem Hintergrund
Bildquelle: © Alvaro - stock.adobe.com

  • Die Solana-Blockchain kämpft immer noch gegen Überlastung an, die verhindert, dass Transaktionen von Nutzern durchkommen.
  • Dabei scheint ein regelrechter Krieg zwischen Bots ausgebrochen zu sein, bei dem es darum geht, die Transaktionen von anderen Teilnehmern zu blockieren.
  • Es wird kontrovers diskutiert, ob das Problem am Ende nicht eine Erhöhung der Gebühren verlangt, um den Spam unwirtschaftlich zu machen.

Die Solana-Blockchain ist seit vergangenem Donnerstag überlastet. Laut Dune Analytics scheiterten noch am selben Tag rund 75 Prozent aller Transaktionen. Dabei lässt sich ein Muster beobachten, welches an DDOS-Attacken erinnert. Um andere Teilnehmer an Transaktionen zu hindern, werden ihre Wallets gezielt mit eingehenden Transaktionen geflutet. Dazu muss man nur 1 Lamport pro Transaktion ausgeben, also 0,000000001 SOL. Pro Transaktion kommt noch eine Gebühr obendrauf, die aktuell bei etwa 0,00015 SOL beträgt.

Im Ergebnis verliert der angegriffene Teilnehmer das Rennen um die Transaktionspriorität, weil es ihm nicht mehr gelingt selbst Transaktionen zu versenden. Lohnenswert sind die Angriffe deshalb, weil man auf diesem Weg u. a. Trading-Bots ausschalten kann, um etwa eine Arbitrage-Möglichkeit als Erster nutzen zu können. Schwergewichtige Marktteilnehmer handeln nämlich auf Solana automatisiert über Programme und stehen miteinander in Konkurrenz. Weil dieser Wettbewerb in einem Krieg ausgeufert ist, werden ganz nebenbei auch normale Nutzer gestört. Ihre Transaktionen kommen in der Flut von Spam-Transaktionen ebenfalls nicht mehr durch. Anders ausgedrückt hat Solana eine unglaubliche hohe Nachfrage, wenn es um den verfügbaren Platz in den Blöcken geht.

Zum Teil ist die Nachfrage organisch durch den Handel mit Memecoins bedingt, wird aber zunehmend durch Bots in die Höhe getrieben und im Gesamtbild dominiert.

Benötigt Solana teure Gebühren?

Transaktionen auf der Ethereum-Blockchain sind deutlich teurer als auf Solana. Nur wer auf einem Second-Layer wie Arbitrum oder Base agiert, darf sich über günstige Gebühren freuen. Kritiker monieren, dass Solana auch mit dem nächsten Patch den Spam nicht dauerhaft bekämpfen kann. Sie gehen davon aus, dass nur ein Gebührenmarkt in der Lage ist, den Spam einzudämmen. Dann wären Transaktionen auf Solana aber nicht mehr so günstig. Mitte April soll das Update 1.18 präsentiert werden, was das Problem eindämmen soll.


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DeFi-Ikone und Entwickler Andre Cronje kommentierte das Geschehen hingegen im Schulterschluss mit Solana:

Ich sehe eine Menge “Ich habe es euch ja gesagt” gegen Solana, denn *prüft die Notizen* Solana hat derzeit so viel Bedarf an Blockspace, dass sie einige Engpässe optimieren müssen (was übrigens nur eine technische Hürde ist und kein Fehler des Konsens oder einer kritischen Komponente).

Ein Opfer des eigenen Erfolgs.

Andre Cronje via X, frei übersetzt

Gleichzeitig zieht Konkurrent BNB an und könnte mitunter sein Allzeithoch in Angriff nehmen. Diese Konstellation macht deutlich, dass Solana von der Nutzung abhängig ist und es sich dauerhaft nicht leisten kann, seine Nutzer zu vergraulen.

Neben den Totalausfällen und der Randerscheinung von rassistischen Memecoins, gesellt sich also ein weiteres Problem hinzu, welches gelöst werden muss.

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