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Solana kämpft mit Rassismus auf der Blockchain

Ein Stapel goldene Solana Münzen
Bildquelle: © Alvaro - stock.adobe.com

  • Die Memecoins haben der High-Speed-Blockchain in diesem Jahr zum Erfolg verholfen.
  • Jetzt wird das Thema jedoch zunehmend von rassistischen Memecoins besetzt.
  • Das wirft erneut die Frage auf, ob eine Technologie es sich leisten kann in jeder Hinsicht neutral zu bleiben.

Auf Solana feiern die Memecoins einen großen Erfolg und bescheren risikobereiten Anlegern saftige Profite. Bei diesen digitalen Assets handelt es sich um Token, die mit einem Smart-Contract erstellt werden. Dementsprechend schießen die verschiedenen Memecoins wie Unkraut aus dem Boden und die Entwickler, welche hinter den spekulativen Kreationen stehen, haben es leicht immer neue Token in hohem Tempo zu erstellen.

Zuletzt wurden Politiker auf die Schippe genommen und Memecoins die Donald Trump, Joe Biden oder Mitglieder des US-Senats verballhornten, zündeten ein Kursfeuerwerk. Doch die Situation hat sich zwischenzeitlich gedreht. Der Markt und seine Teilnehmer haben eine Aufmerksamkeitsspanne, die nur wenige Wochen aufrechterhalten bleibt. Es braucht immer neue Attraktionen, um bei dieser Schnelllebigkeit des Marktes attraktiv zu bleiben. Doch dabei scheint dem ein oder anderen der Anstand abhandengekommen zu sein.

Denn der neuste Trend feiert ganz offen rassistische Stereotypen und ist weit von dem entfernt, wofür Memecoins eigentlich stehen. Von unverfänglichem Spaß und dem Gedanken eine Community aufzubauen, die jeden willkommen heißt, ist hier nämlich keine Spur.

Unverhohlener Rassismus darf kein Investment sein

Insbesondere Schwarze und Juden werden zum Ziel von Hetze. Auch ein Token, der auf dem Namen „Nazi“ hört und dessen Ticker ein Hakenkreuz ist, darf nicht fehlen. Kurzfristig legte der Token um über 5.000 Prozent zu. Ob es sich dabei um organisches Handelsvolumen handelt oder einen künstlichen Schub, der durch die Initiatoren geleistet wurde, ist hingegen unklar. Schließlich brach der Preis kurze Zeit später ein.

Anders sieht das für einen Token aus, der den Namen Adolf Hitler trägt. Er legte über 8.000 Prozent zu und sein Handelsvolumen erscheint trotz zwischenzeitlicher Korrektur relativ stabil zu sein. Ein Indiz dafür, dass sich viele Menschen offensichtlich nicht zu schade sind, darin zu investieren. Doch damit ist es nicht genug. Der Token mit dem Ticker JEWS suggeriert offen, dass Juden für den Anschlag auf das World Trade Center verantwortlich wären. Er tauchte erst gestern im Handel auf den dezentralen Börsen auf und verzeichnet in den letzten 24 Stunden ein Handelsvolumen von über 9 Millionen US-Dollar.

Sicherlich dominieren diese Token nicht den Markt, aber sie ziehen eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. Das zeigt sich insbesondere anhand der Aktivität auf Social Media, wo einige Teilnehmer mit der Portfolio-Performance ihrer rassistischen Token prahlen. Es besteht die Gefahr, dass Rassismus und Antisemitismus unter dem Deckmantel von Spaß, Heiterkeit und Spekulation salonfähig gemacht werden.


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Darf Solana in dieser Frage neutral bleiben?

Blockchain-Technologie soll verhindern, dass Dritte in den Handel und den Austausch von Werten eingreifen können. Dieser Umstand ist Fluch und Segen zugleich, denn immer wieder gibt es Grenzfälle, in denen ein berechtigtes Interesse besteht, genau das zu unterbinden. Bislang gehen Behörden und Politiker in erster Linie auf das Risiko der Geldwäsche und der Internetkriminalität im Darknet ein. Sollte sich dieser Trend bei den Memecoins fortsetzen, dann kommt demnächst Rassismus mit auf die Liste.

Während Blockchain-Technologie neutral bleibt und trotz der Problematik auch neutral bleiben sollte, gilt das nicht für die Entwickler, welche Anwendungen dafür programmieren. Schließlich ist eine dezentrale Börse auch nur ein weiterer Smart-Contract, der so umgeschrieben werden kann, dass solche Token keine Bühne bekommen. Auch die Solana Foundation ist als Stiftung hinter der Entwicklung von Solana in der Pflicht ein Zeichen zu setzen. Gründer Anatoly Yakovenko bekundete bereits seine entschiedene Ablehnung via X (ehemals Twitter).

Doch die Frage nach Verantwortung endet nicht nur bei den Machern hinter den Kulissen. Auch Anleger sind gefragt, sich nicht daran zu beteiligen. Wenn nämlich kein Geld mit Rassismus zu verdienen ist, dann verschwindet zumindest dieses Phänomen ganz schnell.

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