- Die Finanzmarktaufsicht MAS will Privatanleger besser schützen.
- Krypto-Börsen müssen Kundengelder in einem Trust verwahren.
- Staking- und Lending-Services will man zukünftig unterbinden.
Die Monetary Authority of Singapore (MAS) hat in einer Mitteilung bekannt gegeben, dass Krypto-Dienstleister erhaltene Kundengelder anders verwahren müssen. Damit will man verhindern, dass sich eine ähnliche Situation wie mit FTX einstellt. FTX erlebte seinen Niedergang, weil das Management Kundeneinlagen mit dem Vermögen der Börse und dem Investmentunternehmen Alameda Research vermischt hatte. Am Ende fehlten rund 8 Milliarden Dollar in der Kasse und sowohl die juristische Aufarbeitung als auch das Insolvenzverfahren dauern noch an.
Daher verlangt die MAS, dass bis zum Jahresende alle Kundeneinlagen in einem Trust verwahrt werden, um eine strikte und transparente Trennung zu gewährleisten. Weiterhin müssen die Dienstleister die Kryptoverwahrung ebenfalls separat gestalten.
Gleichzeitig betonte die MAS, dass man in naher Zukunft Staking und Lending als Dienstleistung unterbinden will. Nach dem Willen der Behörde sollen ausschließlich akkreditiere und institutionelle Investoren in Frage kommen. Privatanleger dürfen dann nur noch in Eigenregie am Staking teilnehmen.
Hongkong könnte das Rennen machen
Sofern die MAS ihre Pläne bald in die Tat umsetzt, sind Privatanleger per Ausschluss geschützt. Leider sind die Dienstleistungen im Staking aber notwendig, denn oftmals sind die Hürden für Privatanleger zu hoch. So braucht es 32 ETH und entsprechende Kenntnisse sowie Hardware, um am Ethereum Staking teilzunehmen. Wer also nicht mindestens 60.000 US-Dollar in der Tasche hat, kann sich nicht mehr einkaufen.
Gleichzeitig warnt die MAS vor Dienstleistern mit Sitz im Ausland. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass man ähnlich wie in anderen Ländern bestimmte Geschäfte in Singapur untersagt. Und zwar auch dann, wenn sich der Firmensitz im Ausland befindet.
Damit hat Hongkong gute Chancen, sich zu dem neuen Krypto-Hub in Asien zu entwickeln. Zuletzt startete die HSBC den Handel mit Krypto-ETFs. Die Branche lechzt nach einer Öffnung des chinesischen Marktes. Mit einer regulatorischen Straffung in Singapur, bekommt der Standort Hongkong vielleicht bald eine neue Bedeutung. Insgesamt ist das Vorgehen der MAS jedoch zu begrüßen, denn auf einen weiteren Skandal wie im Fall von FTX können Anleger und Firmen getrost verzichten.