- Die Silvergate Bank wird abgewickelt, wie es gestern in einer Mitteilung hieß.
- Zuvor hatte die Bank das Silvergate Exchange Network (SEN) eingestellt.
- Damit gerät der Zugang zu Bankdienstleistungen der Krypto-Branche immer mehr Gefahr.
Gestern ließ Silvergate in einer Pressemitteilung und einer Mitteilung an die SEC vermelden, dass die Bank abgewickelt wird. Zuvor hatte man der Krypto-Branche bereits den Hahn zugedreht und das eigens für den Sektor eingerichtete Zahlungsnetzwerk SEN eingestellt.
Die Insolvenz lag also bereits in der Luft und somit kommt der Schritt nicht überraschend. Allerdings basiert die Entscheidung nicht auf einer Zahlungsunfähigkeit, sondern auf Basis der Erkenntnis, dass man das Geschäftsmodell nicht mehr fortsetzen kann. Demnach sollen Kundeneinlagen ordnungsgemäß zurückgezahlt und es soll ebenfalls ein Plan erstellt werden, um offene Forderungen zu begleichen.
Jetzt stellt sich die Frage, welche Bank noch in der Lage sein wird, die Krypto-Branche zu bedienen. Regulatoren und Aufsichtsbehörden werden angesichts der vielen Skandale allen interessierten Kreditinstituten auf die Finger schauen.
Ohne Banken kein Krypto
Es ist Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet eine Industrie, welche Banken ersetzen wollte, durch den Wegfall von Banken betroffen wird. Insbesondere der Zahlungsverkehr in US-Dollar ist für die Unternehmen von vitaler Bedeutung.
Neben Silvergate ist die Signature Bank lange Zeit ein starker Partner gewesen. Doch auch Signature distanzierte sich wegen der Skandale von der Branche. Kritiker befürchten, dass die US-Regierung insgeheim einen Krieg gegen die Krypto-Industrie führt, indem über Aufsichtsbehörden gezielt der Zugang zu Banken torpediert wird. Allerdings übersehen sie dabei, dass es FTX und Alameda Research waren, die dem Sektor eigenhändig beide Beine brachen.
Es gibt jedoch auch Lichtblicke, denn die Krypto-Börse Kraken plant schon seit längerer Zeit, eine Bank zu werden. Wann diese Pläne jedoch in die Tat umgesetzt werden können, ist noch vollkommen offen. Einfacher wird es für Kraken angesichts der allgemeinen Situation sicherlich nicht werden.