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Regulierung

SEC vertagt Ethereum-ETF mit Staking – XRP- und Litecoin-ETFs bleiben in der Warteschleife

SEC HQ
Bildquelle: © JHVEPhoto - stock.adobe.com

Die US-Börsenaufsicht SEC hat in dieser Woche erneut den Entscheidungsprozess über mehrere Krypto-ETFs vertagt. Betroffen sind Produkte, die Bitcoin, Ethereum, XRP und Litecoin abbilden sollen. Mit der Verlängerung der Prüfungsfristen will die Behörde nach eigener Aussage mehr Zeit gewinnen, um die eingereichten Anträge und die damit verbundenen regulatorischen Fragen gründlich zu bewerten.

Konkret geht es um den Truth Social Bitcoin und Ethereum ETF, der an der NYSE Arca notiert werden soll. Eigentlich wäre am 24. August die Frist für eine Entscheidung abgelaufen, doch die SEC hat den Zeitraum bis zum 8. Oktober ausgedehnt. Begründet wird dies mit der Notwendigkeit, die eingegangenen Kommentare und die Marktstruktur im Detail zu prüfen.

Auch aufseiten von Nasdaq verzögert sich die Entscheidung. Hier betrifft es den CoinShares Litecoin ETF sowie den CoinShares XRP ETF. Beide Anträge hätten ursprünglich bis Ende August beschieden werden müssen. Nun hat die SEC den Stichtag auf den 23. Oktober verschoben, um die eingeleiteten Prüfverfahren abzuschließen.

Darüber hinaus hat die Behörde auch zwei XRP-Produkte im Blick, die über die Cboe BZX Exchange notiert werden sollen, nämlich den 21Shares Core XRP Trust sowie den Canary XRP Trust. Beide Anträge waren bereits in ein vertieftes Prüfverfahren überführt worden. Statt im August will die SEC nun erst im Oktober eine endgültige Entscheidung treffen.

Ebenfalls betroffen ist der Antrag von Grayscale, den bestehenden XRP Trust in ein börsengehandeltes Produkt auf der NYSE Arca zu überführen. Hier hat die SEC die Frist bis zum 18. Oktober verlängert. Besonders brisant ist zudem der Fall des 21Shares Core Ethereum ETF. Für diesen Fonds soll explizit die Möglichkeit geschaffen werden, über Staking zusätzliche Erträge zu generieren. Da dies regulatorisch besonders heikel ist, hat die SEC auch hier mehr Zeit eingeräumt und den Entscheidungszeitpunkt auf den 23. Oktober verschoben.

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Die wiederholten Fristverlängerungen zeigen, dass die SEC sich weiterhin schwer damit tut, einheitliche Maßstäbe für Krypto-ETFs zu setzen, die über Bitcoin hinausgehen. Während die ersten Spot-Produkte auf Bitcoin und Ethereum im Jahr 2024 zugelassen wurden, bleiben andere Kryptowährungen und erweiterte Mechanismen wie Staking ein Prüfstein. Anleger und Emittenten müssen sich daher noch mindestens bis in den Herbst hinein gedulden, bevor Klarheit herrscht.

Was bedeutet das für den Krypto-Markt?

Die erneuten Fristverlängerungen der SEC sind weniger als endgültige Ablehnung zu verstehen, sondern vielmehr als ein routinemäßiger Schritt. Die Behörde greift regelmäßig auf diese Möglichkeit zurück, um sich zusätzlichen Prüfungsraum zu verschaffen, insbesondere wenn es um neuartige Konstruktionen oder sensible Fragen wie Staking geht.

Für den Markt bedeutet dies allerdings eine Hängepartie. Emittenten und Investoren müssen weiter auf Klarheit warten, was kurzfristig die Unsicherheit erhöht. Zugleich zeigt die Entscheidung, dass die SEC sich ernsthaft mit den Anträgen auseinandersetzt, anstatt sie vorschnell abzulehnen oder durchzuwinken. Das kann durchaus ein positives Signal sein – insbesondere für XRP- und Litecoin-Produkte, die bisher keinen Fuß in den regulierten US-Markt bekommen haben.

Langfristig ist ein regulatorischer Trend erkennbar. Nach der Zulassung von Bitcoin- und Ethereum-ETFs verschiebt sich die Diskussion auf weitere Kryptowährungen und auf zusätzliche Ertragsmodelle wie Staking. Dass die SEC hier genau hinschaut, unterstreicht die Bedeutung dieser nächsten Etappe für die institutionelle Verankerung von Krypto-Anlagen.

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