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Savedroid gewinnt Rechtsstreit gegen ICO-Treuhänder – Das Frankfurter Fintech ringt immer noch um sein Image


Es war eine der schillerndsten und gleichzeitig skandalösesten ICOs, die jemals abgehalten wurde. Dafür hatte die Savedroid AG zum Teil selbst gesorgt, als ein PR-Stunt im Anschluss an das ICO gar nicht gut ankam. Der Chef und Mitgründer des Unternehmens, Yassin Hankir, bedankte sich in einem Statement für das viele Geld und ließ wissen, dass man sich damit aus dem Staub gemacht hat.

Später klärte Hankir auf, dass er mit dieser kontroversen Aktion einfach nur auf die vielen Missstände im ICO Markt aufmerksam machen wollte. Doch damit fingen die Probleme erst an. Denn Investoren verklagten Savedroid und auch der Anwalt, den man extra als Treuhänder für das ICO gewonnen hatte, bereitete Probleme.

Treuhänder schlägt Alarm

Der Jurist war zu der Ansicht gelangt, dass er rund 3,9 Millionen Euro in Kryptowährungen nicht an Savedroid auszahlen konnte, weil es seiner Ansicht nach zu Unregelmäßigkeiten bei dem ICO gekommen sei. Nun urteilte das Landgericht Bonn bereits Mitte Februar, dass dies nicht rechtens ist. Die Summe muss an Savedroid gezahlt werden. 

Außerdem soll der Anwalt auch die dadurch entstandenen Kosten und Schäden in Höhe von über 100.000 Euro tragen. Gegen das Urteil könnte er aber noch Rechtsmittel einlegen. 

SVD Token beinahe wertlos

Wie viele andere Token, die während des ICO-Hypes verkauft wurden, fand auch SVD ein unrühmliches Ende. Zwar ist das Utility Token verfügbar, aber Anleger mussten massive Kursverluste hinnehmen. Laut CoinMarketCap hatte SVD in den letzten 24 Stunden ein Handelsvolumen von 10 US-Dollar und einen Wert von 0,00007 US-Dollar (Stand 02.03.2020).

Damit gilt die damals stark gehypte „ICO Made in Germany“ in der Krypto-Szene gemeinhin als gescheitert. Das gilt allerdings nicht für das Unternehmen hinter dem Token. Durch einen Reverse-Takeover der Advanced Bitcoin Technologies AG schaffte es das Unternehmen 2019 an die Börse. 

Von der Notierung an der Börse spüren die Käufer des SVD Tokens allerdings nichts und damit erklärt sich auch das Imageproblem, welches das Unternehmen – trotz seiner Erfolge – bis heute hat. 

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