Kompakt:
- Coinbase wird am 14. April per Direktnotierung an die Börse gehen.
- Am 6. April sollen die Zahlen aus dem ersten Quartal 2021 bekanntgegeben werden.
- Damit zählt das Unternehmen zu den Pionieren an der Börse.
Coinbase will den großen Schritt wagen und gestern konnte man auch den konkreten Termin bekanntgeben. Am 14. April soll es soweit sein und die Coinbase-Aktie wird direkt – daher ohne IPO – an der NASDAQ notiert.
Coinbase ist zwar nicht das erste Unternehmen aus der Krypto-Branche, welches den Börsengang in den USA wagt, aber in der Rolle als Bitcoin-Börse genießt man dennoch Pionierstatus. Bisher waren es nur Unternehmen aus dem Mining-Sektor, die den Börsengang per IPO wagten und dabei alles andere als erfolgreich waren.
Doch mit Coinbase könnte er anders werden. Das Unternehmen sitzt in den USA und damit sind seine Zahlen effektiver überprüfbar. Ein Aspekt, der insbesondere bei den chinesischen Mining-Giganten entweder für Streit mit den Investoren oder direkt mir der US-Börsenaufsicht sorgte.
Quartalszahlen werden mit Spannung erwartet
Am 6. April will man offensichtlich die Muskeln spielen lassen, denn Coinbase will an dem Stichtag per Webcall Aufschluss über die Zahlen des ersten Quartals 2021 geben. Diese dürften wahrscheinlich äußerst ansehnlich sein.
Denn mit dem Beginn des Bullenmarktes Ende 2020 ging es auch Coinbase immer besser. Da Bitcoin seine Rallye dann Anfang 2021 fortsetzte, ist es sogar sehr wahrscheinlich, dass die Zahlen weiterhin gut blieben. Letztlich müssen sich interessierte Anleger aber die Frage stellen, wie Coinbase überzeugen kann, wenn der Markt nicht aufblüht.
Bisher durchlief Bitcoin als treibender Motor der Industrie immer wieder Zyklen. Daher folgten auf besonders fette Jahre eben auch extrem magere und das dürften auch die Börsen gespürt haben. Coinbase geht zu einem Zeitpunkt an die Börse, in der Bitcoin den wohl größten Hype und die bisher größte Akzeptanz erfährt. Dieser Aspekte birgt eine Menge Risiken, aber auch Chancen.
Goldgräberstimmung und ihre Auswirkungen
Hier suchen viele Analysten immer wieder die Analogie zur Goldgräberstimmung in Kalifornien des 19. Jahrhunderts. Wer Schaufeln und Spitzhacken herstellte bzw. verkaufte, der kreierte am Ende den wesentlich größeren Reichtum, weil er an den unzähligen Goldgräbern verdiente.
Eine schöne Geschichte, nur, dass die Fabrikanten und Händler damals keine Konkurrenz durch Decentralized Finance zu befürchten hatten. Auch das regulatorische Umfeld von Spitzhacken war damals wesentlich stabiler. Wie der Fall von Ripple in dem Verfahren gegen die SEC zeigt, ist die Branche lange nicht in Sicherheit.
Es könnten wegen vergangener Geschäfte Unwägbarkeiten entstehen und auch zukünftige Entwicklung in diesem von Technologie geprägten Sektor bergen in dieser Hinsicht Risiken. Coinbase wird wahrscheinlich einen hervorragenden Start hinlegen können. Doch das Rennen wird länger dauern und es muss sich erst zeigen, wie man sich in schweren Zeiten schlägt.