Das Wichtigste in Kürze:
- Ripple veröffentlichte ein regulatorische Framework.
- Das Papier ist ein Vorschlag an Industrie, Politik und Behörden.
- Gleichzeitig rief man damit zu mehr Kooperation zwischen staatlichen Stellen und beteiligten Unternehmen auf.
Das Ripple mit der regulatorischen Situation in den USA unzufrieden ist, wundert nicht. Das Unternehmen nebst seinen Gründern ist in einen Streit mit der US-Börsenaufsicht SEC verwickelt, der die unternehmerischen Aktivitäten in den USA und die Kryptowährung XRP infrage stellt.
Das hat einiges gekostet, nämlich den ungehinderten Zugang zum US-Markt. Sollte die SEC am Ende noch recht behalten und sich das Gericht der Perspektive anschließen, dass XRP als Wertpapier und nicht als Kryptowährung zu behandeln ist, dann könnte das noch sehr viel folgenreicher sein.
Denn dann hätten nicht der Gesetzgeber oder eine Behörde für Klarheit gesorgt, sondern ein Urteilsspruch.
Ripple setzt auf Regulierung
Aus diesem Grund dürfte man ein dringendes Interesse daran haben, dass zukünftige Regelungen durch eindeutige Gesetze einen sicheren Rahmen erfahren. Dieser sollte sich vorzugsweise an der neuen Technologie orientieren und nicht an den Wertpapiergesetzen des letzten Jahrhunderts.
Mit dem vor wenigen Tagen veröffentlichten Papier artikuliert Ripple Vorschläge, welchen Rahmenbedingungen ein sinnvoll gestalteter Prozess nach Auffassung des Unternehmens unterliegen sollte. Dieser sollte durch einen öffentlichen Dialog zwischen Regulatoren, Verbrauchern und Unternehmen geprägt sein.
Gleichzeitig malt Ripple aber auch den Teufel an die Wand und spricht von einem möglichen „brain drain“. Denn schlechte regulatorische Ansätze könnten am Ende dazu führen, dass die Industrie die USA verlässt und mit ihr die Talente auf dem Arbeitsmarkt.
Konfliktursache lässt sich nicht beheben
Das Kernproblem, welches die Branche plagt, kann Ripple jedoch nicht mit seinem Vorschlag lösen. Blockchain-Technologie wird immer wieder Grenzfälle erzeugen, weil sie sich an ein globales Publikum richtet und gleichzeitig in vielen Fällen kein Ansprechpartner besteht. Das stellt Behörden immer wieder vor vollendete Tatsachen und am Ende können sie auch ihrerseits nur mit restriktiven Vorgehen reagieren.
Firmen wie Ripple geraten schneller unter die Räder und auch Unternehmen, die DeFi-Protokolle entwickeln, könnten schon bald zum Ziel werden. In einigen Fällen ist die SEC bereits aktiv geworden und schaut sich die Angelegenheit genauer an. Am Ende geht es nicht um besseren Bedingungen für die Branche, sondern um günstigere Konditionen für ein Unternehmen, welches versucht, alte Modelle mit neuer Technologie in Verbindung zu bringen.
Das macht sich insbesondere daran bemerkbar, dass Ripple mit seinem Vorschlag ausschließlich an bestehenden Gesetzen orientiert. Die Lesart des Papers ist, dass sich bestimmte Gesetze mit der aktuellen Situation am Markt in Einklang bringen ließen. Ein besonders innovativer Ansatz ist das nicht.