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Präsident von Crypto Capital wegen Drogen und Geldwäsche festgenommen – Bekommt Bitfinex jetzt das Geld?

Festnahme
Bildquelle: Alexas_Fotos, pixabay.com

Europäischer Haftbefehl vollstreckt

Es ist eine traurige Sensation, die zusammen mit vielen anderen traurigen Geschehnissen in einer Ereigniskette steht. Der Präsident von Crypto Capital wurde in Griechenland verhaftet und nach Polen überführt, dort wurde er den Behörden übergeben.

Die Vorwürfe wiegen äußerst schwer gegen ihn. Er soll Teil eines internationalen Drogenkartels gewesen sein und hunderte Millionen US-Dollar gewaschen haben. Seine Aufgabe soll darin bestanden haben Gelder zwischen Lateinamerika und Europa umzusetzen, so lautet zumindest der Vorwurf.

Crypto Capital ist kein Unbekannter in der Krypto-Industrie. Das Unternehmen wickelte lange Zeit die Fiatzahlungen für Bitfinex ab. Dann froren Behörden insgesamt 880 Millionen US-Dollar von Bitfinex ein, die sich in der Obhut von Crypto Capital befanden. Dies entsprach fast der Summe, die sich Bitfinex im späteren Verlauf von Tether leihen musste, damit das Unternehmen seine Kunden auszahlen konnte.

Dieser umstrittene Kredit ist der Grund für das Verfahren in New York gegen Bitfinex und Tether.

Bitfinex fordert das Geld zurück

Doch damit ist es nicht genug, denn erst vor wenigen Tagen leitete iFinex – das Mutterunternehmen hinter Bitfinex und Tether – juristische Schritte vor Gericht ein, um an das eingefrorene Geld zu gelangen. Jedoch ist die von der polnischen Anklage geschätzte Summe wesentlich geringer, als das was Bitfinex fehlt.

Insgesamt 350 Millionen US-Dollar sollen in einem Zeitraum von 2016 bis 2018 durch Crypto Capital gewaschen worden sein. Sofern die Anklage vollständig ist und alle verdächtigen Transaktionen umfasst, wären also eine halbe Milliarde US-Dollar die eigentlich Bitfinex gehört „sauber“.   

Dieser Umstand ist nicht ganz unwichtig, da Crypto Capital nicht nur Zahlungsdienstleister für Bitfinex war. Wären alle Gelder betroffen, dann stünde eine Involvierung der Krypto-Börsen zur Debatte. Über diese wurde bereits vor Jahren in der Medienlandschaft spekuliert.

Verstrickungen undurchsichtig

Die Verbindungen, die zwischen den verschiedenen Börsen und Crypto Capital bestanden haben, bleiben äußerst undurchsichtig. Diese waren mutmaßlich so eng, dass man eigentlich davon ausgehen müsste, dass man von bestimmten Vorgehensweisen gewusst haben könnte.

Um den nun verhafteten Mann zu stellen und zu überführen war ein gewaltiger Aufwand notwendig. Der Haftbefehl wurde Ende März ausgestellt. An den Ermittlungen waren Interpol, Europol und die amerikanische DEA beteiligt.

Nun bleibt abzuwarten, ob ein wenig mehr Licht in die Sache gebracht werden kann. Die ganze Situation hat das Potential sich auch für Bitfinex und Tether ungünstig zu entwickeln.

Quellen: wPolityce, scribd

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