Kompakt:
- Niederländische Krypto-Unternehmen hatten bis zum 18. Mai Zeit, sich bei der niederländischen Zentralbank (DNB) zu registrieren.
- Doch von 75 Unternehmen, die eine Lizenz gebraucht hätten, haben sich nur 48 bei der DNB gemeldet.
Die Regulierung in Europa schreitet voran. Auch in den Niederlanden müssen sich Unternehmen auf eine strengere Regulierung vorbereiten. Bis zum 18. Mai hatten bereits bestehende Firmen die Möglichkeit einen Antrag zu stellen und ihr Geschäft vorläufig weiterbetreiben zu dürfen.
Doch nun zeigt sich, dass nicht alle Teilnehmer am Markt einen Antrag gestellt haben. Damit verwirkten sie gleichzeitig das Recht, ihr Geschäft weiter ausüben zu dürfen. Zwar könnten sie immer noch einen Antrag einreichen, müssten dann aber abwarten bis dieser genehmigt ist, um den Handel fortzusetzen.
Besonders kleinere Unternehmen sind von der Maßnahme betroffen. Denn sie können die hohen Kosten nicht decken.
Laufende Kosten noch nicht absehbar
Das jüngste Gesetz verlangt von den Betreibern, sich bei der DNB zu registrieren und entsprechende Auflagen zu erfüllen, um Geldwäsche und Terrorfinanzierung besser zu verhindern. Neben den Kosten für die eigentliche Registrierung, kommen erhöhte Mehrkosten auf die Unternehmen zu.
Denn der zu erfüllende Maßnahmenkatalog verlangt u. a. nach geeignetem Personal, entsprechender Dokumentation und rechtssicheren Prozessen. Das können sich nicht alle Unternehmen leisten und deshalb verzichten sie auf einen entsprechenden Antrag.
Doch für die Unternehmen, die sich registriert haben, ist die Zukunft aber nicht weniger ungewiss. Denn es ist nicht klar, ob die Folgekosten in den kommenden Jahren stabil bleiben werden. Die Kosten richten sich nämlich auch nach dem Umsatz der Unternehmen. Diese teilen sich gemeinsam die Gesamtkosten für die Aufsicht aller registrierten Firmen durch die DNB.
Daher gehen einige Firmen bereits dazu über Rücklagen zu bilden. Wer sich keine Rücklagen leisten kann, der könnte also trotz Registrierung zukünftig bedroht sein, da ein gutes Geschäftsjahr zwar die Kosten erhöht, aber diese ggf. nicht vollständig auffängt. Aktuell schätzt die DNB die Kosten auf 1,7 Millionen Euro pro Jahr, die durch die Unternehmen zukünftig gemeinsam zu tragen sind.
Bittr musste schließen
Bereits bei der Schließung von Bittr zeichnete sich das Bild ab, was nun durch neue Berichte bestätigt wird. Gleichzeitig bekommt man den Eindruck, dass der Zugang zum Markt verbaut wird. Kleinere Start-ups können sich einen Start erst gar nicht leisten.
Da die Situation im europäischen Gesamtkontext nicht anders aussieht, wird sich die Situation auch in Deutschland und anderen Ländern sehr ähnlich gestalten.