- Im Insolvenzverfahren von Mt. Gox erhalten die Gläubiger ihre BTC zurück.
- Dabei handelt es sich um rund 140.000 Bitcoin, die allmählich wieder verfügbar werden.
- Ein Crash droht aber trotzdem nicht, obgleich sich deshalb Panik breitmacht.
Mit Mt. Gox ging eine Ära zu Ende. Die angeschlagene und damals größte Bitcoin-Börse der Welt musste 2014 Konkurs anmelden, nachdem in den Vorjahren Bitcoin verschwanden. Die Kunden mussten sich auf ein langes und kompliziertes Insolvenzverfahren in Japan einlassen und konnten seitdem nicht mehr auf ihre BTC zugreifen.
Bereits im Jahr 2021 zeichnete sich ab, dass es bald zum langersehnten Moment für die Gläubiger kommen würde. Denn im Laufe der Sanierung tauchten 200.000 BTC wieder auf. Einen Teil davon musste der Insolvenzverwalter veräußern und rund 140.000 BTC sollen an die ehemaligen Kunden ausgeschüttet werden. Dem entsprechenden Plan dazu stimmten die Gläubiger im letzten Jahr zu.
Allerdings verbreitete sich in den letzten Tagen das Gerücht, die geplante Auszahlung würde für einen Crash sorgen, weil die meisten Gläubiger nach Jahren des Wartens endlich Kasse machen wollen.
Bitcoin droht deshalb kein Crash
Bitcoin dürfte trotz der Panikmache keinen Einbruch erleiden. Zumindest nicht wegen den Gläubigern von Mt. Gox. Denn der Auszahlungsprozess beginnt zwar diesen Monat, aber die Summe wird nicht auf einen Schlag verfügbar.
Außerdem dürften viele Anleger ihre Ansprüche bereits veräußert haben. So bot beispielsweise die Fortress Investment Group im letzten Jahr an, die Ansprüche abzukaufen. Natürlich deutlich unter dem damaligen Marktwert. Wer also ganz dringend an sein Geld wollte oder kommen musste, der dürfte bereits eine solche Gelegenheit genutzt haben. Denn Fortress ist nicht das einzige Investmentunternehmen, welches im Laufe der Jahre ein Angebot unterbreitet hat.
Noch wichtiger ist, dass die Gläubiger, welche im Jahr 2022 ausgezahlt werden, nur einen geminderten Anteil erhalten. Als einzige Alternative können sie optieren noch länger zu warten, um am Ende des Verfahrens etwas mehr zu bekommen. Zusätzlich dürften die meisten Gläubiger genug Verstand haben, um zu wissen, dass eine Veräußerung zum bestmöglichen Preis für sie nachteilig ist. Das tägliche Handelsvolumen an den Spotmärkten übersteigt selbst während des Bärenmarktes die Gesamtsumme der Ausschüttung an die Gläubiger. Selbst wenn sie also alles auf einen Schlag bekämen und sofort abstoßen würden, dann würde sich das vermutlich kaum bemerkbar machen.
Warum ist Bitcoin dann eingebrochen?
Der Abverkauf startete am Wochenende nach der Rede von Jerome Powell. Der Chef der Fed ließ wissen, dass man die Zinsen weiter straffen wird und nicht lockerlässt. Dies dämpfte die Erwartungen an den Märkten erheblich und machte sich auch beim Bitcoin bemerkbar.
Die Gerüchte um einen möglichen Abverkauf der Mt. Gox Gläubiger fiel also in den gleichen Zeitraum wie das Treffen der Banker in Jackson Hole. Sollte das Narrativ von den Gläubigern jedoch an Zugkraft gewinnen, dann könnte es sich trotzdem negativ auswirken, ganz einfach, weil es die Erwartungshaltung vieler Anleger negativ beeinflussen könnte.
Die auf unserer Webseite veröffentlichten Beiträge spiegeln die persönliche Meinung der Redakteure und ihre persönliche Einschätzung der Marktsituation wider. Sie stellen keine Anlageberatung oder Empfehlungen dar. Alle Veröffentlichungen dienen der bloßen Information. Sie sind nicht an Ihre individuelle Situation angepasst und können und sollen nicht eine persönliche und qualifizierte Anlageberatung durch hierzu qualifizierte Berater ersetzen. Der Handel mit Kryptowährungen stellt immer ein Risiko dar. Sofern Sie hier angebotene Informationen nutzen, oder Ratschlägen folgen, handeln Sie eigenverantwortlich.