Regulierung

Kanada verbietet Margin-Trading mit Kryptowährungen


  • Kanada verbietet es Krypto-Plattformen, den Handel mit Margin anzubieten.
  • FTX, Alameda und Co. hatten in der Vergangenheit oft damit gearbeitet.
  • Die Behörde warnte zusätzlich erneut vor Stablecoins, welche in Kanada als Wertpapier oder Derivat gelten.

Nach der Vielzahl von Pleiten im Kryptosektor durch Player wie FTX oder Celsius haben nun die kanadischen Aufsichtsbehörden reagiert und neue Regularien für den Krypto-Handel und Krypto-Geschäftsmodelle aufgestellt. Diese begünstigen vorwiegend die klassischen Broker, welche den Handel mit Kryptos oder entsprechenden Schuldverschreibungen nur als kleinen Teil ihres Portfolios angebotener Dienstleistungen ansehen.

Kanada steht Krypto in der Veröffentlichung allerdings keineswegs feindlich gegenüber, sondern betont den Anlegerschutz. Ein Investment in Kryptowährungen bietet einige Risiken, wovor Anleger geschützt werden müssen. Um diesen Schutz auszubauen, hat Kanada jetzt ein Verbot für das Operieren mit Margin ausgesprochen.

Verbot von Margin-Trading

Dieses Verbot dürfte zwei wesentliche Gründe haben. Zum einen soll es den Anbietern selbst erschwert werden, Kundengelder dafür zu nutzen, um selbst mit Hebel an den Markt zu gehen, zum anderen soll es eine sehr strikte Trennung zwischen den eigenen Holdings und den Kundeneinlagen geben.

Das Traden mit Margin stellt nicht nur für Plattformen, sondern auch für Kunden ein erhöhtes Risiko dar. Beim Margin-Trading handeln Anleger mit einem Vielfachen ihres eigentlichen Kapitals. Wer ohnehin hochvolatile Kryptos mit Hebel handelt, der kann gerade als Privatanleger schnell Totalverluste erleiden. Das Verbot im Sinne des Anlegerschutzes dürfte sich also definitiv positiv auf die Langfristigkeit der Investitionen auswirken.

Aufsichtsbehörde warnt vor Stablecoins

Doch ebenfalls warnte die Aufsichtsbehörde OSC erneut vor Stablecoins, welche in Kanada als Wertpapier bzw. als Derivat klassifiziert worden sind. Hier hat die Aufsichtsbehörde weitere Überwachungen angekündigt, was nach der spektakulären Pleite von Terra (LUNA) auch weiterhin angebracht erscheint.

Positiv bleibt also aus dem Bericht, dass sich die Kanadier trotz der verschiedentlichen Vorfälle keinesfalls gegen Krypto wenden, sondern bessere Voraussetzungen für Anleger schaffen wollen. Gerade das Handeln mit Margin und Hebel war in der Vergangenheit oft der Grund für die massive Volatilität am Kryptomarkt, die nun weiter sinken dürfte. Trotzdem stellt dies keineswegs ein allgemeines Verbot dar, denn an den öffentlich zugänglichen dezentralen Börsen, wie dYdX oder GMX, gelten diese Regeln natürlich nicht. Anders als zentrale Börsen wie BitMEX bieten sie auf Basis von Smart Contracts und Second-Layer-Technologien, den Handel mit Derivaten an und Trader können mit bis zu 50-fachen Hebel operieren.

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