- Die Krypto-Börse Huobi reagiert auf den Druck südkoreanischer Behörden.
- Man nimmt insgesamt 7 Kryptowährungen aus dem Programm, darunter auch Monero.
- Die Behörden sollen sogar gedroht haben, Mitarbeiter festzunehmen, falls man nicht Folge leistet.
Dass Südkorea keinerlei Toleranz für Privacy Coins besitzt, ist nichts Neues. Erschütternd sind jedoch die Details zu dem jüngsten Schachzug der Behörden. Die Börse Huobi nimmt sämtliche Privacy Coins aus dem Programm, darunter auch Monero.
Die Entscheidung wurde getroffen, weil die südkoreanischen Behörden massiven Druck ausübten. So soll mit der Verhaftung aller Mitarbeiter und der Schließung sämtlicher Büros in Korea gedroht worden sein. Während es verständlich gewesen wäre, diese Forderung für den koreanischen Markt zu stellen, soll man jedoch Maßnahmen für den internationalen Markt gefordert und mit konkreten Drohungen verbunden haben.
Im Ergebnis diktieren damit südkoreanische Regulatoren einer Börse mit Sitz auf den Seychellen, welche Kryptowährungen dem Rest der Welt angeboten werden dürfen. Während es dazu von Huobi keine direkte Stellungnahme gab, äußerte sich Justin Ehrenhofer dazu öffentlich. Ehrenhofer ist seit Jahren in der Monero-Community aktiv und eine der wichtigsten Stimmen in der Branche zum Thema Datenschutz und Kryptowährungen. Demnach sollen sich Mitarbeiter von Huobi im Gespräch mit Ehrenhofer entsprechend geäußert haben.
Datenschutz geht über Bord
Neben Monero (XMR) müssen außerdem Dash (DSH), Decred (DCR), Firo (FIRO), Verge (XVG), Horizen (ZEN) und Zcash (ZEC) ab dem 19. September aus dem Programm genommen werden. Dabei waren sämtliche Coins mit verbessertem Datenschutz für südkoreanische Trader von Anfang an nicht verfügbar.
Die Aufsichtsbehörden reagieren sehr sensibel, denn nicht jede der Kryptowährungen bietet die gleiche Bandbreite an Optionen an. Während Monero als Spitzenreiter in Sachen Privatsphäre gilt, erzielt man mit Dash die gleiche Transparenz von Transaktionen wie bei Bitcoin. Sogar die Entwickler geben das freimütig zu.
Dennoch verpasst Südkorea dem Markt einen radikalen Haarschnitt und dehnt die eigene Perspektive auf andere Nationen aus. Dabei sind Monero und Co. aus Sicht der FATF nicht zwingend problematisch. Schließlich kann man über Funktionen wie den sogenannten View Key auf Verlangen hin Transaktionen offenlegen. Bedenkt man, dass Börsen alle ihre Kunden identifizieren, ist Geldwäsche ohnehin eine enge Grenze gesetzt. Damit erleidet das Thema Datenschutz und Privatsphäre einen weiteren herben Rückschlag.