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Historischer Kurseinbruch: Warum knickt Bitcoin weiter ein?

Bitcoin Bärenmarkt

  • Der Bitcoin-Kurs fiel heute Morgen unter 20.000 US-Dollar.
  • Der steigende Zinsdruck und das Scheitern diverser Unternehmen kann als Grund für den Einbruch ausgemacht werden.
  • Zusätzlich sind die Wochenenden von geringer Liquidität geprägt, was es den Bären leichter macht, den Kurs zu drücken.

Die magische Grenze von 20.000 US-Dollar ist gefallen und Bitcoin hat einen historischen Kurseinbruch zu verzeichnen. Denn bisher unterschritt das Tief nach einem Bullenmarkt noch nie das Hoch aus dem Vorherigen. Damit ist das bisherige Muster der wiederkehrenden Zyklen, die alle 4 Jahre einen Bullenmarkt hervorbringen, zumindest in dieser Hinsicht durchbrochen.

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels liegt BTC bei rund 19.000 US-Dollar und liegt somit unterhalb des Hochs von 2017. Das macht weitere Kurseinbrüche nur wahrscheinlicher und reduziert die Erwartungen sowie die Kursziele. Während einige Analysten davon ausgehen, dass bei etwa 13.000 US-Dollar eine Bodenbildung gelingen kann, schreit die Situation geradezu nach einem Rebound.

Schließlich stellte sich weder ein Short Squeeze noch eine Bärenmarkt-Rallye ein und der Kurs stürzte seit dem 9. Juni ohne nennenswerte Korrektur ab.

Krypto-Industrie schrumpft gewaltig

Der Kurseinbruch scheint auch den Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital eiskalt erwischt zu haben. Mehreren übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurden die Positionen von 3AC liquidiert. Demnach soll sich das Unternehmen derart verzockt haben, dass ihm die Insolvenz droht. Andere Unternehmen wie die Derivate-Börse Deribit, die in Verbindung zu 3AC stehen, versicherten, dass die Situation keine Auswirkung auf ihr Geschäft hat.

Insgesamt bekommt man den Eindruck, dass sich die Krise um Celsius und die daraus resultierenden Kurseinbrüche schmerzhaft auf die am Markt aktiven Unternehmen ausgewirkt haben. Auch bei Börsen und Brokern gab es eine Entlassungswelle, die einen besonders bitteren Beigeschmack hinterlässt. So soll Coinbase sich praktisch über Nacht von Mitarbeitern getrennt haben, um so die Personaldecke um 18 % zu reduzieren.


Warum stürzt der Markt weiter ein?

Zum einen wirken sich die Zinserhöhungen der Fed und anderer Zentralbanken empfindlich auf den Markt aus. Ein weiteres Problem stellt die unklare Situation von Celsius dar, denn im Falle einer Insolvenz droht dem Markt direkt nach Terra der nächste GAU.

In der aktuellen Situation ist es nur wahrscheinlich, dass immer mehr Anleger ihre Coins und Token abstoßen werden bzw. teilweise abstoßen müssen. Dies ist insbesondere bei allen Fonds der Fall, die darauf angewiesen sind, Assets für Cash zu liquidieren. Durch den sich immer weiter aufbauenden Verkaufsdruck kann es schließlich zu kaskadierenden Liquidationen kommen und damit zu weiteren Kurseinbrüchen. Im Prinzip lässt sich diese Spirale nur stoppen, wenn die Nachfrage drastisch anzieht oder der Großteil liquidiert worden ist.

Besonders problematisch ist dieser Effekt an Wochenenden, weil dann weniger Liquidität im Markt steckt. Daher ist der Kryptomarkt aktuell in einer extrem schwierigen Situation, denn es mangelt an Käufern.

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