Die Krypto-Börse Gemini hat in Malta eine vorläufige Genehmigung für eine Investment-Firmenlizenz erhalten. Die Lizenz wird von der Malta Financial Services Authority (MFSA) vergeben und unterliegt noch den abschließenden Anforderungen der Regulierungsbehörde. Sobald die endgültige Erlaubnis vorliegt, kann Gemini regulierte Futures- und Optionsprodukte im gesamten EU- und EWR-Raum unter dem MiFID II-Regulierungsrahmen anbieten.
Die Entscheidung für Malta als EU-Hub ist ein wichtiger Schritt in der Expansion von Gemini in Europa. Die Börse verfolgt derzeit auch eine MiCA-Zulassung in Malta, um weiterhin konforme und sichere Krypto-Dienstleistungen in der gesamten Europäischen Union anbieten zu können.
Ein positiver Aspekt, denn viele Börsen bieten den Derivate-Handel nicht innerhalb der EU an. So stoppte etwa Binance im Juli 2021 den Handel mit Futures in Deutschland, nachdem es Ärger mit der BaFin gab. Dabei war der Handel mit den Bitcoin- und Krypto-Derivaten für viele Privatanleger attraktiv.
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Nicht nur Gemini will in der EU expandieren
Die Genehmigung markiert laut Darstellung des Unternehmens einen zentralen Meilenstein in seiner Expansionsstrategie für das laufende Jahr 2025. Nach der vollständigen Genehmigung will man Perpetual Futures für institutionelle und fortgeschrittene Händler in der EU und dem EWR anbieten.
Neben dem Ausbau des Derivate-Handels bietet Gemini bereits eine Spot-Börse mit über 90 digitalen Assets und mehr als 80 Handelspaaren sowie eine OTC-Plattform für institutionelle Kunden an. Mark Jennings, Head of Europe bei Gemini, kommentierte den Fortschritt wie folgt:
„Die vorläufige Genehmigung für eine Investment-Lizenz ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Bestreben, ein erstklassiges Angebot für institutionelle und private Investoren bereitzustellen. Das Interesse an Krypto-Derivaten hat insbesondere auf institutioneller Seite in den letzten Jahren stark zugenommen, da sich Krypto als anerkannte Anlageklasse etabliert.“
Quelle: Pressemitteilung
Gemini geht diesen Schritt jedoch nicht allein, denn auch Kraken gab zu Beginn des Monats bekannt, eine ähnliche Genehmigung in Malta erhalten zu haben.
Gemini muss noch Fuß fassen
Gemini wurde 2014 von den Zwillingsbrüdern Cameron und Tyler Winklevoss gegründet und gehört zu den etablierten Krypto-Börsen in den USA. Die Plattform bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen, darunter Spothandel, Krypto-Staking, einen NFT-Marktplatz sowie institutionelle Handelslösungen wie OTC- und eOTC-Dienste. Gemini hebt sich durch einen starken Fokus auf Sicherheit, Compliance und Regulierung hervor, was insbesondere in den USA eine große Rolle spielt.
Trotz dieser starken Marktstellung in Nordamerika hat sich Gemini in Europa bislang nicht signifikant durchgesetzt. Dies liegt unter anderem daran, dass europäische Nutzer traditionell eher auf einheimische oder global etablierte Krypto-Börsen wie Binance, Kraken oder Bitstamp setzen. Zudem hat Gemini keine aggressive Expansion in Europa betrieben und war in der Vergangenheit nicht so stark in Marketing- und Partnerschaftsstrategien involviert wie Konkurrenten.
Ein weiterer Faktor ist die strikte Regulierung, die es US-Börsen erschwert, sich flexibel an europäische Märkte anzupassen. Während Plattformen wie Binance und Bybit eine Vielzahl von Produkten anbieten, musste Gemini bislang in vielen Jurisdiktionen vorsichtiger agieren. Die Entscheidung, Malta als EU-Hub zu wählen und eine MiCA-Lizenz anzustreben, deutet jedoch darauf hin, dass Gemini nun aktiv daran arbeitet, sich langfristig in Europa zu positionieren und institutionelle wie private Investoren anzusprechen.