Kompakt:
- Mit Serum startet eine neue dezentralisierte Börse.
- Sie erfährt breite Unterstützung durch diverse Partner in der Industrie.
- Serum könnte zukünftig eine entscheidende Bedeutung für den DeFi-Markt spielen.
Dezentrale Börsen sind keine neue Idee, dennoch gewinnen sie durch den DeFi-Hype eine neue Bedeutung. Gestern startete mit Serum eine neue dezentrale Börse (DEX), die alles besser machen will als sämtliche Vorgänger.
Hinter dem Projekt steht Sam Bankman-Fried, seines Zeichens Chef und Gründer von Alameda Research und der Börse FTX. Mit dem Startschuss für Serum soll eine Börse entstehen, welches die typischen Schwachstellen einer DEX vermeidet. Gleichzeitig sollen erstmals Derivate auf einer dezentralen Börse Einzug halten.
Man will für Liquidität, extrem hohe Geschwindigkeit und Interoperabilität sorgen. Da Serum jedoch seinerseits ein Token ist, lohnt es sich, einen Blick auf die Technologie zu werfen, die dahintersteckt.
Serum basiert auf Solana
Das Rückgrat von Serum ist die Solana-Blockchain, deren Block Time in Millisekunden bemessen wird. Das theoretische Transaktionslimit von Solana liegt bei etwas mehr als 700.000 Transaktionen pro Sekunde. In der Praxis kann man ca. 50.000 Transaktionen pro Sekunde beobachten.
Das ist aber immer noch schwer beeindruckend. Wichtiger und ehrgeiziger bleibt bisher nur der Plan, eine Brücke zu Ethereum und Bitcoin zu schlagen. Sofern Serum die Interoperabilität zu beiden Blockchains in einem „trustless setup“ gelingen sollte, wäre das ein Meilenstein.
Im Prinzip wäre es dann für DeFi-Projekte nicht notwendig, sich für eine Chain zu entscheiden, sondern sie könnten weiterhin auf der Ethereum-Blockchain beheimatet bleiben. Der Handel mit den diversen Token könnte allerdings auf Serum verlagert werden.
Gleichzeitig gäbe es dann auch Token, die Bitcoin repräsentieren könnten, ohne einen einzelnen Ausfallpunkt aufzuweisen.
Projekt steht noch am Anfang
Mit Bankman-Fried steht bereits ein Schwergewicht aus der Industrie hinter Serum. Daher wundert es nicht, dass es für ein so junges Projekt möglich war, so viel einflussreiche Unterstützung mitzubringen.
Am 7. August wurde der Serum Token in einem IEO verkauft. Nach etwas mehr als 3 Wochen geht man an den Markt. Ein ehrgeiziger Zeitplan, der offensichtlich anhand der Maßstäbe des DeFi-Marktes entworfen wurde. Noch lässt sich auf Serum nur eine geringe Auswahl an Kryptowährungen und Stablecoins handeln. Zukünftig soll jeder in der Lage sein, ein Token oder einen Coin hinzuzufügen.
Außerdem arbeitet man im Hintergrund noch an der erweiterten Funktionalität der DEX. Der Start ist geglückt, nun muss Serum noch unter Beweis stellen, dass man die vielen Versprechen auch einlösen kann.
Nur bei der Liquidität bestehen eigentlich keine Zweifel, die dürften für ein Kaliber wie Bankman-Fried ohne Schwierigkeiten zu organisieren sein.
Uniswap steht an der Spitze
Uniswap hat Symbolwert für den DeFi-Hype und hatte gestern ein Handelsvolumen von mehr als 500 Millionen US-Dollar erreicht. Kein Wunder also, dass FTX mit Serum ein Konkurrenzprodukt entworfen hat, welches mit Geschwindigkeit und günstigen Gebühren frohlockt.
Damit erreicht Uniswap einen Marktanteil, der sich mit etablierten Spielern auf den Markt messen kann, die bisher nur mit zentralisierten Börsen operieren. Doch die Konkurrenz schläft nicht und auch Binance will mit der Binance Smart Chain seinen Marktanteil sichern.