Recht

FTX: Sam Bankman-Fried schuldig gesprochen

Sam Bankman-Fried
Sam Bankman-Fried bei der Präsentation des Saga in New York | Bildquelle: Solana Labs

  • Der Unternehmer wurde gestern in New York schuldig gesprochen.
  • Die Geschworenen befanden ihn in allen Anklagepunkten für schuldig.
  • Das Strafmaß wird aber erst im März 2024 durch den Richter festgelegt.

Sam Bankman-Fried ist in allen Anklagepunkten für schuldig befunden worden. Dabei war die Anklage im Laufe des Verfahrens bereits von 13 auf 7 Punkte reduziert worden. Doch das wird dem 31-Jährigen wahrscheinlich nicht viel nützen. Denn die Strafen sind kumulativ, weshalb theoretisch ein Strafmaß von bis zu 110 Jahren Haft im Raum steht.

Wahrscheinlicher sind jedoch mehrere Jahrzehnte Haft, wobei in den US-Medien unmittelbar nach dem Urteil die Haftbedingungen für Bankman-Fried heiß diskutiert werden. Aufgrund der Tatsache, dass er zuletzt bei seinen Eltern in Kalifornien wohnhaft war, könnte er dort auch seine Haftstrafe verbüßen. Die Haftbedingungen gelten in dem Bundesstaat an der Westküste jedoch als wesentlich härter. Bankman-Fried wird keine Sonderbehandlung einfordern können. Weil er laut eigener Darstellung an Depressionen leidet, dürfte die nun vor ihm liegende Zukunft besonders hart für ihn werden.

Die Staatsanwaltschaft bedankte sich zum Abschluss des Verfahrens bei allen Mitarbeitern und dem FBI, welche unermüdlich an dem Fall gearbeitet hatten. Das Tempo, mit dem das Verfahren vorangetrieben wurde, ist rekordverdächtig. Aufgerundet steht das Urteil nur nach knapp einem Jahr nach dem Kollaps von FTX.

Größter Anlagebetrug der Geschichte

FTX und Alameda Research sind wenigstens in der Geschichte der Kryptowährungen der bislang größte Anlagebetrug, der je begangen wurde. Den traurigen US-Rekord mit rund 65 Milliarden Dollar hält hingegen Bernie Madhoff, der im April 2021 in Haft verstorben war.

Damit ist zumindest die strafrechtliche Aufarbeitung zügig abgeschlossen worden. Das Insolvenzverfahren dauert hingegen immer noch an. Bislang stehen die Aussichten gut, dass die Geschädigten wenigstens einen Bruchteil ihres Geldes wieder zurückerhalten werden. Bis sie allerdings ausgezahlt werden können, könnte noch eine lange Zeit verstreichen. Wie der Fall von MT. Gox zeigt, müssen Gläubiger sehr viel Geduld aufbringen können.


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Mit Abschluss des Strafverfahrens kann die Kryptoindustrie wieder etwas aufatmen. Zwar lässt sich der Imageschaden dadurch nicht vollständig beheben, aber es ist Gerechtigkeit widerfahren und das hat bis zu einem gewissen Maß eine heilende Wirkung. Ob das auch die SEC versöhnlich stimmen kann, bleibt hingegen abzuwarten. Der Markt stellt sich jedenfalls bereits auf die Zulassung von Spot-Bitcoin-ETFs in den USA ein.

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