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Florida: Pensionskasse will Investition in Bitcoin prüfen 


Der Finanzchef von Florida, Jimmy Patronis, hat einen Vorstoß zur möglichen Investition von Geldern des staatlichen Pensionssystems in Kryptowährungen gestartet. In einem Schreiben an das State Board of Administration (SBA) forderte Patronis eine Machbarkeitsanalyse zu den Risiken und Chancen eines Bitcoin-Investments. Ziel ist es, herauszufinden, ob Investitionen in digitale Vermögenswerte, wie Bitcoin, zur Diversifizierung des Staatsportfolios beitragen und eine stabile Anlageform darstellen könnten. 

Patronis betonte in seinem Brief die Stärke und Innovationskraft der Wirtschaft in Florida, die bereits seit fünf Jahren in Folge eine AAA-Bonität aufweist. Florida zählt zu den wirtschaftlich stärksten Bundesstaaten der USA und gehört mit einem BIP, das weltweit an 16. Stelle stehen würde, zu den führenden Standorten. Diese stabile wirtschaftliche Lage will Patronis nutzen, um auch im Bereich der Kryptowährungen ein innovativer Vorreiter zu sein. 

Angeregt durch Aussagen von Ex-Präsident Donald Trump auf der Bitcoin-Konferenz 2024, der eine nationale Bitcoin-Reserve und ein Beratungsgremium für Kryptowährungen vorschlug, sieht Patronis auch für Florida Potenzial, eine Vorreiterrolle im Bereich der digitalen Währungen einzunehmen. Patronis verweist zudem auf Floridas kürzlich verabschiedete Maßnahmen zur Bekämpfung von Central Bank Digital Currencies (CBDC), die laut Governor Ron DeSantis dazu dienen, die Finanzen der Bürger vor staatlicher Überwachung zu schützen. Patronis betont, dass Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, als „digitales Gold“ fungieren könnten und eine Absicherung gegen die Volatilität traditioneller Märkte bieten. 

Andere Bundesstaaten, darunter Wisconsin und Michigan, haben bereits Teile ihrer Pensionsfonds in Kryptowährungen investiert, während Arizona entsprechende Gesetze vorbereitet. Wyoming und Nebraska erweisen sich ebenfalls als innovative Akteure im Kryptobereich und haben umfassende regulatorische Maßnahmen zur Förderung der Industrie umgesetzt. 

Mit seinem Antrag fordert Patronis das SBA auf, die Machbarkeit einer solchen Anlageform zu prüfen und die Ergebnisse den zuständigen Gremien vor der kommenden Legislaturperiode vorzulegen. Ziel sei es, den Floridianern die bestmöglichen Renditen und eine zukunftssichere Anlagestrategie zu bieten. 

Welche Auswirkung hätte ein Investment auf den Markt?

Ein Investment der Pensionskassen in Bitcoin würde aufgrund des hohen täglichen Handelsvolumens nur eine begrenzte direkte Wirkung auf den Marktpreis haben. Selbst eine Investition von 100 Millionen Dollar – eine Summe, die andere Bundesstaaten wie Wisconsin und Michigan bereits in ihre Pensionsfonds für Kryptowährungen eingebracht haben – wäre für den Bitcoin-Markt kaum marktbewegend. Sollte Florida jedoch einen größeren Anteil seines 200 Milliarden Dollar schweren Pensionsfonds, etwa 1 %, in Bitcoin investieren, wäre dies ein starkes Signal an andere institutionelle Anleger. 

Die wahre Bedeutung eines solchen Investments läge also in der psychologischen Signalwirkung: Wenn eine staatlich geführte Pensionskasse wie die von Florida Kryptowährungen als langfristige Anlageform aufnimmt, würde dies anderen institutionellen Anlegern Vertrauen in die Stabilität und Tragfähigkeit digitaler Währungen vermitteln. Ein solches Vertrauen könnte weitere Institutionen dazu ermutigen, sich ebenfalls in Kryptowährungen zu engagieren. Langfristig könnte dies nicht nur die Marktliquidität, sondern auch die institutionelle Akzeptanz von Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten fördern und somit die Grundlage für eine breitere Integration in traditionelle Anlageportfolios schaffen. 

Die Bullen scheitern bei 73.000 US-Dollar

Auf die aktuelle Marktsituation hat die Meldung jedoch keinen Einfluss. Stattdessen scheiterten die Bullen gestern Nacht knapp unterhalb des Allzeithochs vom März 2024. Damit wurden in erster Linie die Erwartungen vieler Anleger enttäuscht, die auf einen Durchmarsch gehofft hatten. 

Jetzt muss sich in der restlichen Woche zeigen, ob den Bullen die Puste ausgeht und der Markt in einer Range verweilt oder ob der Ausbruch in Richtung 80.000 US-Dollar gelingen kann. 

Selbst wenn der November nicht so bullisch ausfallen sollte wie erhofft, ist das aber trotzdem ein positives Signal für Bitcoin. Schließlich würde der Oktober, wenn das aktuelle Bild erhalten bleibt, als zweiter Monat in Folge im Plus abschließen. 

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