Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat Ende Mai ihre Zustimmung zu den Spot-Ether-ETFs signalisiert. Seitdem wartet man auf einen Termin für den Start, denn noch muss man sich bezüglich der S-1 Dokumente einige werden, welche die konkreten Bedingungen für die ETFs formulieren. Als die Spot-Bitcoin-ETFs von der US-Börsenaufsicht ihre Zulassung im Januar erhielten, startete kurze Zeit danach der Handel, was zu enormer Volatilität führte. Für die Ethereum-ETFs sieht die Sache jedoch ganz anders aus, denn noch gibt es offiziell keinen Termin für den Start.
Der Grund für die Verzögerung war u. a. das Ringen um die Frage, ob den ETFs das Staking erlaubt werden soll. Ethereum hat das Mining nämlich abgeschafft und so werden Transaktionssicherheit und wesentliche Elemente der Geldmengensteuerung durch das Staking gewährleistet. Wer Ethereum hält, kann sich daran beteiligen und erzielt fortlaufend Einnahmen. Weil die geplanten Ethereum-ETFs große Mengen Ether halten werden, wäre das Staking also eine lukrative Betätigung, die aus regulatorischer Sicht jedoch einige Fragen aufwirft.
Denn wenn die ETFs die Staking-Einnahmen als Dividende ausschütten, dann stünde zur Debatte, ob der Modus Operandi nicht eher dem eines Wertpapiers entspricht, was einer Zulassung ultimativ im Wege stehen würde. Zuletzt hatte Fidelity sein S-1-Formular angepasst und die Pläne für das Staking im Mai beerdigt. Wenige Tage später signalisierte die SEC dann ihre Zustimmung bezüglich der 19-4b-Anträge.
Experte sieht gute Chancen für den Juli
Laut Eric Balchunas, seines Zeichens ETF-Experte bei Bloomberg, gibt es jedoch gute Nachrichten. Weil die Mitarbeiter der Kommission kürzlich nur geringfügige Kommentare zu den S-1-Anträgen gemacht haben, sieht er gute Chancen, dass die ETFs im Juli kommen werden.
Glaubt man seiner Einschätzung, dann kann dieser Teil noch vor dem US-Nationalfeiertag am 4. Juli bewältigt werden. Balchunas peilt aufgrund der Gemengelage den 2. Juli als mögliches Startdatum für die Ethereum-ETFs an.
Wenige Tage zuvor hatte sich SEC-Chef Gary Gensler gegenüber dem Senat geäußert und angekündigt, dass die S-1-Dokumente voraussichtlich zum Ende des Sommers genehmigt werden. Sollte Balchunas also mit seiner Einschätzung daneben liegen, dann könnte das eine mehrwöchige Durststrecke bedeuten.
Ethereum-ETFs haben nicht die gleiche Bedeutung
Obwohl darauf spekuliert werden darf, dass die Ethereum-ETFs das Thema Krypto wiederbeleben könnten, rechnen Experten nicht mit dem gleichen Andrang wie für die Bitcoin-ETFs. Daher wird der Startschuss zwar einen historischen Moment in der Geschichte der Kryptowährungen markieren, aber kaum den gleichen Einfluss auf den Ether-Kurs ausüben, wie man es bei Bitcoin nach dem ETF-Start erlebt hat.
Schlussendlich offenbart sich ein neues Narrativ, denn es dürfte nur eine Zeitfrage sein, bis Wetten darauf abgegeben werden, welcher Coin als Nächstes mit einem ETF veredelt wird. Obgleich dies gerüchteweise schon der Fall ist, hat der Markt noch keinen Hype rund um dieses Thema erfahren.