Das Wichtigste in Kürze:
- El Salvador nutzte den Crash am Wochenende, um weitere 150 BTC nachzukaufen.
- Damit stockt das Land seine Bitcoin-Reserven auf insgesamt 1.270 BTC auf.
- Präsident Bukele verteidigte seine neuartige Finanzpolitik, welche auch Spekulationsgeschäfte einschließt.
El Salvador hat es schon wieder getan. Der lateinamerikanische Staat kaufte weitere 150 BTC nach und zahlte dafür einen Durchschnittspreis 48.670 US-Dollar. Damit setzte Präsident Bukele ein deutliches Signal, denn seine Nation setzt voll und ganz auf Bitcoin. Erst vor wenigen Wochen gab man die Pläne zum Bau einer „Bitcoin City“ bekannt und will diesen über eine Bitcoin-Anleihe finanzieren.
Doch die Entscheidung des Präsidenten, aus seinem Land eine Wallfahrtsstätte für Bitcoiner zu machen, kommt nicht überall gut an. Die USA warnten bereits eindringlich vor möglicher Geldwäsche und auch die Weltbank und der IWF schlugen kritische Töne an. Zwar darf man die Einführung des Bitcoins als eine von zwei Landeswährungen als ein Experiment bezeichnen, sollte die möglichen Vorteile jedoch nicht ignorieren.
Es ist nicht das erste Mal, dass El Salvador die Gelegenheit nutzt und bei Preiseinbrüchen zuschlägt. Jetzt befinden sich insgesamt 1.270 BTC in der Staatskasse und es gilt zu erwarten, dass man auch in Zukunft weitere Käufe tätigen wird.
Bukele verteidigt die Entscheidung
Ein prominenter Kritiker von Bitcoin und ausgesprochener Befürworter von Gold konnte es nicht lassen Bukeles Entscheidung in Zweifel zu ziehen. Peter Schiff äußert sich schon seit Jahren negativ über Bitcoin, obgleich seine von ihm empfohlenen Investments in Gold und anderen Edelmetallen nicht annähernd so gut abschneiden konnten wie die Mutter aller Kryptowährungen.
Schiff prognostizierte, dass es in naher Zukunft noch heftigere bzw. mehr Einbrüche geben wird und nannte die Zukäufe eine Verschwendung von Steuergeldern. Bukele verglich die Performance des Investments in BTC mit dem schlechteren Abschneiden der Goldreserven El Salvadors. Demnach befand man sich mit dem Bitcoin-Kauf zum Zeitpunkt des Wortwechsels bereits im Plus.
Tatsächlich hat Bukele den Dip aber gar nicht richtig nutzen können. Die eigentlichen Trades wickelt der Staatsmann nach eigenen Angaben auf dem Smartphone ab und verpasste die Bodenbildung des Crashs nur knapp. Der Kurs fiel am vergangenen Wochenende je nach Handelsplattform auf bis zu 40.000 US-Dollar ab. Somit ist der Trade alles andere als optimal gelaufen. Allerdings profitiert das Land durch die regelmäßigen Zukäufe vom Durchschnittskosteneffekt. Damit fällt das suboptimale Timing dieses einzelnen Kaufs nicht so stark ins Gewicht.