Regulierung

El Salvador: IWF warnt erneut vor Bitcoin und verlangt Abschaffung

El Salvador Landesflagge
Bildquelle: jorono, pixabay.com

  • El Salvador hat letztes Jahr den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt.
  • Der Internationale Währungsfonds fordert nun die Abschaffung von Bitcoin in seiner jetzigen Rolle.
  • Dabei besteht ein Machtgefälle zwischen IWF und dem lateinamerikanischen Staat, weil El Salvador dringend Kredite benötigt.

Der IWF war noch nie ein Fan der Währungsreform von Präsident Bukele. El Salvador verfügt seit September 2021 über zwei Landeswährungen, nämlich dem US-Dollar und dem Bitcoin. Jetzt forderte der IWF die Abschaffung des Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel, weil er darin eine Gefahr für die Finanzstabilität sieht.

Der IWF und El Salvador verhandeln schon länger über einen Kredit in Hohe von 1,3 Milliarden US-Dollar. Das Land ist auf die Finanzspritze angewiesen und es scheint als bildet sich dadurch ein Machtgefälle zwischen der UN-Sonderorganisation und dem wirtschaftlich schwachen El Salvador.

Tatsächlich sind die Kursschwankungen von Bitcoin sehr hoch. Dass der Bitcoin langfristig eine Erfolgsgeschichte darstellt, scheint den IWF hingegen nicht zu bekümmern. Die aktuelle Situation am Markt scheint eher eine Bestätigung zu sein.

Zugang zu Bankdienstleistungen ungleich verteilt

El Salvador hat keine eigene Landeswährung und ein Großteil der Bevölkerung muss auf herkömmliche Bankdienstleistungen verzichten. Außerdem ist die Wirtschaft massiv von Geldern abhängig, die von im Ausland lebenden Salvadorianern in die Heimat geschickt werden. Die daran beteiligten Zahlungsdienstleister profitieren überproportional von dieser schwierigen Situation.

Bitcoin soll den Menschen also einen Ausweg eröffnen und dazu investierte das Land in Infrastruktur, die einen reibungslosen Zahlungsverkehr zwischen US-Dollar und Bitcoin ermöglichen soll. Gleichzeitig versucht man mit dem Bauprojekt der „Bitcoin City“ Gelder auf eher unkonventioneller Basis in die Kassen zu spülen. Über Anleihen, die primär auf die Bitcoin-Community zugeschnitten sind, will man die Finanzierung ermöglichen.

Im Gegenzug lockt die geplante Stadt mit steuerlichen Vergünstigungen und wer entsprechend viel Geld in eine Anleihe steckt, der kann sogar eine Staatsbürgerschaft beantragen. Der IWF versteht zwar die Vorteile bei der Inklusion durch das Chivo-Wallet, möchte aber das El Salvador beim gesetzlichen Status und den „Bitcoin Bonds“ zurückrudert.

Die Macht der Memes

Das Nayib Bukele nicht grade zimperlich ist, konnte in der Vergangenheit schon häufiger beobachtet werden. Er reagierte auf die kursierenden Meldungen mit einem Meme via Twitter und spielte die ganze Angelegenheit herunter.

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Aktuell kann er nicht darauf hoffen, dass sich der Markt schnell erholt. Die gestrige Pressekonferenz der Fed hat gezeigt, dass die Zinsen erhöht und Anleihenkäufe gebremst werden. Damit bleibt die Investition in BTC für El Salvador höchst riskant.

Hier lohnt es sich jedoch trennscharf zu unterscheiden. Das Bukele BTC in die Staatskasse steckt, ist ein ganz anderer Aspekt, als zu versuchen über Bitcoin finanzielle Inklusion herbeizuführen.

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