Kompakt:
- Die russische Zentralbank wird bis Ende 2021 den Prototyp einer CBDC präsentieren.
- Dieser digitale Rubel soll bisherige Zahlungsmittel nicht ersetzen, sondern ergänzen.
- Im Jahr 2022 könnten erste Tests der CBCD erfolgen.
Der Rubel könnte schon zum Ende des Jahres 2021 in digitaler Form als Schaukastenmodell präsentiert werden. Das geht aus mehreren Medienberichten hervor, die sich auf Aussagen von Alexey Zabotkin stützen. Zabotkin bekleidet eine leitende Funktion als Vizepräsident bei der russischen Zentralbank, die bisher noch keine offizielle Bestätigung für die Termine veröffentlichte.
Man will die Digitalwährung nicht dazu nutzen, bestehende Zahlungsmittel vom Markt zu nehmen oder zu ersetzen. Stattdessen soll der digitale Rubel erst gezielt in verschiedenen Bereichen getestet werden, was vermutlich im Jahr 2022 stattfinden könnte.
Im Januar 2020 hatte die Zentralbank bereits Tests mit Stablecoins genehmigt. Die russische Politik zeigt sich gegenüber der Technologie offen, ist aber darauf bedacht, eine Konkurrenz zu staatlicher Fiat-Währung durch Regulierung zu unterbinden. Dies wurde auch bei den Tests der Stablecoins deutlich.
Zurückhaltung bei CBDC
Vorreiter beim Einsatz von Central Bank Digital Currency (CBDC) ist China, wo man die Entwicklung und Integration bereits 2019 zur Staatssache erklärt hatte. Andere Länder, darunter auch Russland, gehen vergleichsweise vorsichtig mit dem Thema um.
Auch in der EU lässt man sich Zeit und will nichts überstürzen. Zum einen will man das Kosten-Nutzen-Verhältnis besser beurteilen können, zum anderen kann man die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen gemeinsam mit dem tatsächlichen Bedarf nach CBDC besser studieren.
Ein radikaler Ersatz ist also vom Tisch, genau wie ein Wettrennen mit China, welches man im Prinzip von Anfang an abgelehnt hat. Dennoch werden die CBDCs in den nächsten Jahren kommen.