Die Bitcoin-Bullen dominieren derzeit den Krypto-Markt. Der Kurs der Kryptowährung sprengt mit der derzeitigen Rally wichtige Chartwiderstände und macht Hoffnungen auf den Start des nächsten großen Bullruns. Wichtige charttechnische Trends konnten zuletzt hinter sich gelassen werden und auch der verlorene Aufwärtstrend seit Jahresanfang scheint mit dem jüngsten Kurssprung zurückerobert worden zu sein.
Einmal mehr wird die Rally angetrieben von der Hoffnung auf die baldige Zulassung eines Bitcoin Spot ETFs, da so die Schleusen für institutionelles Kapital endgültig geöffnet werden – so die Hoffnung der Krypto-Investoren.
Spot ETF – bullisch für den Preis, bärisch für den langfristigen Nutzen?
Blickt man jedoch über die großen Chancen für die Preisentwicklung hinaus, könnte sich die institutionelle Adaption als zweischneidiges Schwert für Bitcoin herausstellen. Arthur Hayes, der ehemalige CEO von BitMEX, hat zuletzt eine These aufgestellt, die die Grundfeste von Bitcoin erschüttern könnte. Seine Bedenken betreffen die Möglichkeit, dass Bitcoin durch institutionelle Verwahrung seinen Zweck als Werkzeug finanzieller Freiheit verliert und zu einem konventionellen, institutionalisierten Vermögenswert verkommt.
Es ist eine Ironie des Schicksals, dass das, was Bitcoin zum Erfolg verholfen hat – die Dezentralisierung und die Versprechen eines von staatlicher Kontrolle unabhängigen Finanzsystems –, nun durch denselben institutionellen Einfluss zunichte gemacht werden könnte, der momentan für einen Bullenmarkt sorgt. Hayes skizziert ein mögliches, düsteres Zukunftsszenario, in dem Bitcoin nicht mehr das Freiheitsversprechen verkörpert, sondern zum Spielball institutioneller Akteure wie BlackRock und Fidelity wird. Diese könnten, sofern sie in großem Stil in das Bitcoin-Mining und ETFs investieren, unweigerlich zu „Staatsagenten“ werden. Dies wäre ein direkter Widerspruch zu den Prinzipien, die Bitcoin eigentlich verkörpert.
Der institutionelle Ansturm könnte zwar kurzfristig den Wert von Bitcoin in die Höhe treiben, doch Hayes warnt, dass dadurch das einzigartige Potenzial von Bitcoin, als dezentralisierte Währung zu agieren, verloren gehen könnte. Bitcoin in ETFs zu horten, entfremdet die Kryptowährung von ihrem eigentlichen Nutzen und verwandelt sie in eine bloße Anlageoption.
Wie wahrscheinlich ist ein negatives Szenario?
Es kann nicht ignoriert werden, dass institutionelles Kapital das Wachstum und die weitere Adaption von Bitcoin vorantreibt. Die Hoffnung vieler Marktanalysten, dass Bitcoin durch diesen Zustrom institutionellen Kapitals bis zum Jahresende Werte von 50,000 Dollar und mehr erreichen könnte, stützt sich auf historische Trends und eine positive Stimmung, die sich an den Märkten widerspiegelt.
Zudem eröffnet ein ETF in den USA den Zugang für eine riesige Käuferschaft, sowohl von institutioneller wie auch privater Seite, die Bitcoin bisher weniger auf dem Schirm haben. Für Krypto-affine Investoren gerät die Tatsache schnell in Vergessenheit, dass Bitcoin sich immer noch in einem frühen Stadium seines Adaptionspfads befindet und ein Großteil der Menschen mag zwar schon einmal etwas von Bitcoin gehört haben, die Kenntnisse über die wahre Natur der Kryptowährung und die dadurch entstehenden Möglichkeiten sind bei den meisten jedoch noch sehr begrenzt.
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Eine Zulassung für einen Bitcoin Spot ETF im wichtigsten Finanzmarkt der Welt dürfte viele Marktteilnehmer dazu verleiten, sich genauer mit Bitcoin zu beschäftigen. Und genau das ist eine wunderbare Eigenschaft von Bitcoin: Ein intensiverer Umgang mit all den dazugehörigen Aspekten eröffnet tiefere Einblicke in die Funktionsweise von Geld und Besitz auf fundamentaler Ebene – und regt zum Nachdenken über die eigene und sichere Verwahrung von Besitz an. Es ist am Ende also eine offene Frage, ob Bitcoin wirklich in signifikantem Ausmaß unter die Kontrolle institutioneller Spieler wie BlackRock gerät.
Diese Akteure haben gigantische finanzielle Macht, doch Bitcoin hat die Eigenschaft, unglaublich schnelle Wachstumsdynamiken zu erzeugen und der kompromisslose Zugang zum Netzwerk für absolut jeden Wirtschaftsteilnehmer auf der ganzen Welt kann zu einer schnellen Verbreitung der Bitcoin-Besitzverhältnisse führen, die einen starken Gegenpol zur Konzentration der Bitcoin-Bestände in der institutionellen Welt erzeugen.
Fazit aus der Investment-Perspektive
Arthur Hayes hat durchaus recht, vor den negativen Aspekten der institutionellen Adaption zu warnen und es ist wichtig darüber nachzudenken. Am Ende werden die Marktteilnehmer entscheiden, ob sie den einfachen Weg gehen und ihr Kapital nur indirekt investieren – und damit den Institutionen eine ungesunde Konzentration der Macht über Bitcoin geben – oder ob im Zuge der neuen Aufwärtsphase die wahren Vorteile von Bitcoin schnell von einer großen Menge an Marktteilnehmern erkannt und genutzt werden, indem sie sich dem eigentlichen Netzwerk anschließen.
Denken Sie langfristig!
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