Sicherheit

Chainalysis veröffentlicht Report – Cybercrime und Geldwäsche

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© Michaela Richter, Bitcoin Kurier

Geldwäsche ist ein Problem

Laut einem Bericht von Chainalysiswurden alleine im Jahr 2019 2,8 Milliarden US-Dollar durch Kryptowährungen gewaschen. Das Unternehmen hat sich auf Blockchain-Analyse spezialisiert und bietet seine Dienste anderen Unternehmen und Ermittlungsbehörden an.

Die erstaunlichste Entwicklung, die sich letztes Jahr abgezeichnet hat, ist die Verteilung der illegalen Mittel. Denn mehr als 50% aller verfolgten Gelder gingen an die Krypto-Börsen Binance und Huobi, die mit zu den größten Unternehmen am Markt zählen.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Chainalysis nur die Rolle dieser beiden Börsen in dem Bericht unterstreicht, während die restlichen 47% der 2,8 Milliarden US-Dollar auf „alle anderen“ entfallen.



Die Kleinen und die Großen

Das der Löwenanteil aller Gelder, die mit illegalen Aktivitäten im Zusammenhang stehen, ausgerechnet über die größten Börsen abgewickelt werden, ist keine Überraschung. So verfügt beispielsweise Binance über ein optionales KYC-Verfahren, aber auch ohne Überprüfung stehen Kunden relativ hohe Tagessätze zur Verfügung.

Dann können sie immer noch 2 Bitcoin pro Tag abheben. Also könnte man nach aktuellem Stand gut 17.000 US-Dollar pro Account täglich abheben. Es ist im Prinzip möglich mehrere Kundenkonten zu besitzen. Kriminelle verschleiern ihre Transaktionen gerne über Börsen, weil dadurch die Historie ihrer Transaktionen unterbrochen wird.

Bitcoin, die beispielsweise aus einer illegalen Transaktion stammen, werden eingezahlt und später wieder ausgezahlt oder direkt in eine andere Kryptowährung getauscht und dann abgezogen. Dadurch erhalten die Täter Coins, die nicht mehr in unmittelbaren Zusammenhang mit ihren üblichen Geschäften stehen. Aber nicht nur Kleinkriminelle operieren am Markt.

Es ist bemerkenswert, dass Chainalysis in dem Bericht OTC Broker als wesentlich größere Übeltäter ausmacht. Anscheinend nehmen sie große Mengen illegaler Gelder an und bewegen sie dann auf die Börsen. Laut dem Bericht könnten sich einige der größten OTC Broker unmittelbar auf Geldwäsche spezialisiert haben und operieren anscheinend zu einem Großteil mit Huobi. Damit eröffnet sich eine neue Dimension der Kriminalität.

Diese wird in erster Linie dadurch ermöglicht, dass die Broker keine oder nur lachse KYC-Verfahren durchsetzen. Sie selbst sind aber gegenüber den Börsen akkreditiert und fungieren damit als Strohmänner.

Überwachung ist stärker

Da Firmen wie Chainalysis nicht nur einige Daten sammeln und analysieren, sondern alle Daten, die für sie verfügbar sind, können sie am Ende auch diese Transaktionen bis zu einem gewissen Maß aufdecken. Insbesondere große Transaktionen, wie es bei den OTC Brokern der Fall ist, lassen sich kaum verstecken.

Kopfschmerzen bereitet Unternehmen und Behörden nur Monero, denn die auf Datenschutz und Privatsphäre spezialisierte Kryptowährung ermöglicht keine einfache Analyse ihrer Blockchain. Sofern Anwender bestimmte Regeln im Umgang mit Monero und Tor einhalten, können sie davon ausgehen, dass sie vor Blockchain-Analyse weitestgehend gefeit sind.

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