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Celsius Network: Schneeballsystem bereits seit 2019 pleite

Schneeball
Bildquelle: Benoit Hamann, pixabay.com

  • Im Insolvenzverfahren um Celsius Network erhärtet sich ein schwerer Verdacht.
  • Demnach könnte es sich um ein Schneeballsystem gehandelt haben.
  • Der Vorwurf wurde bereits in einem Nebenverfahren geäußert.

Gegen Celsius wurde bereits im Juli eine Klage in den USA durch KeyFi eingereicht. Darin behauptet der Kläger, dass Celsius noch Geld aus einer Umsatzbeteiligung schuldig sei und außerdem als Schneeballsystem operiert haben soll. KeyFi sieht sich durch die Geschäftspraktiken von Celsius getäuscht und geschädigt, was bereits vor Monaten die Frage aufwarf, ob Celsius tatsächlich unlauteren Wettbewerb betrieben hat. Jetzt erhärtet sich der Verdacht, denn im Rahmen von Ermittlungen gegen Celsius wird deutlich, dass das Unternehmen bereits 2019 pleite war.

Im US-Bundesstaat Vermont ermittelt die Regulierungsbehörde. Sie ist der Auffassung, dass Celsius den Supply für den CEL-Token künstlich in die Höhe getrieben hat, um auf diesem Weg, die Bilanz des Unternehmens zu manipulieren. Außerdem sollen sich Insider mit dieser Vorgehensweise auf Kosten von Kleinanlegern bereichert haben, so der Vorwurf.

Damit werden also durch die Regulierungsbehörde gleich drei extrem schwere Vorwürfe an das Gericht herangetragen, welches das Insolvenzverfahren durchführt. Marktmanipulation, Insolvenzverschleppung und unlauterer Wettbewerb durch den Betrieb eines Schneeballsystems.

Mashinsky fliegen seine Tweets um die Ohren

Celsius CEO Alex Mashinsky versicherte noch im Mai 2022 öffentlich, dass Celsius keine schwerwiegenden Verluste erlitten hätte. Diese und andere Aussagen von Mashinsky sorgten bereits in der Presse und bei den Anlegern für scharfe Kritik.

Alleine die Tatsache, dass Mashinsky öffentlich versicherte, dass alle Kundengelder sicher sind, nur um nur wenig später sämtliche Kundenkonten einzufrieren, ist unverzeihlich. Das sehen die Behörden in Vermont ebenfalls so und errechneten, dass Celsius zum Zeitpunkt beider Aussagen bereits mit 454 Millionen US-Dollar in der Kreide stand.

Noch schwerwiegender ist jedoch, dass der CFO von Celsius gegenüber den Behörden eingestanden haben soll, dass bereits ab 2020 eine Insolvenz aus seiner Sicht eingetreten war. Weil man dadurch also nie in der Lage war, die versprochenen Renditen aus den Gewinnen auszuzahlen, handelt es sich im Ergebnis um ein Schneeballsystem. Denn somit konnten versprochene Gelder nur eingenommen werden, indem man den CEL-Kurs aufblähte und neue Kunden gewann. Nun ermitteln Aufsichtsbehörden in 40 US-Bundesstaaten und es ist absehbar, dass dies ein Nachspiel für die Nutznießer des gescheiterten Celsius Network haben wird.

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