Die türkische Börse BtcTurk wurde Opfer eines Cyberangriffs. Aktuell ist unklar, wie sich die Hacker Zugriff auf die Wallets der Börse verschafften. In einer Statusmeldung kommentierte BtcTurk den Vorfall wie folgt:
Unsere Teams haben festgestellt, dass am 22. Juni 2024 ein Cyberangriff stattgefunden hat, der unkontrollierte Abhebungen von unserer Plattform verursacht hat. Von diesem Cyberangriff waren nur die Guthaben von 10 Kryptowährungen in unseren Hot Wallets teilweise betroffen. Die Mehrheit der Vermögenswerte, die in unseren Cold Wallets aufbewahrt werden, ist jedoch sicher.
Die finanzielle Stärke von BtcTurk übersteigt die durch diesen Angriff betroffenen Beträge bei Weitem, sodass die Nutzervermögen von diesen Verlusten nicht beeinträchtigt werden.
Unsere Teams führen eine detaillierte Untersuchung des Vorfalls durch und haben gleichzeitig die zuständigen Behörden kontaktiert. Vorsorglich wurden Ein- und Auszahlungen von Kryptowährungen gestoppt und werden wieder verfügbar sein, sobald unsere Arbeiten abgeschlossen sind.
Stausmeldung BtcTurk, frei übersetzt
On-Chain-Daten belegen, dass die Börse vorsorglich damit begonnen hat, ihre übrigen Assets in ein Cold-Storage zu transferieren. Eine Maßnahme, die verhindern soll, dass die Angreifer weitere Mittel erbeuten können bis die genaue Ursache geklärt ist. Was die Schadenssumme anbelangt, so kursieren aktuell noch unterschiedliche Zahlen im Netz. Verschiedene Medienberichte sprechen aber übereinstimmend von 55 Millionen US-Dollar in verschiedenen Kryptowährungen, die gestohlen worden sind.
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Binance leistet umgehend Hilfe
Scheinbar nutzen der oder die Täter auch andere Börsen, um ihre Spuren zu verschleiern. Eine übliche Methode, um größere Beträge zu stückeln und die Verfolgung zu erschweren. Der neue Binance CEO Richard Teng meldete sich via X (ehemals Twitter) und gab bekannt, dass man bereits digitale Assets im Gegenwert von 5,3 Millionen Dollar eingefroren hat.
Demnach unterstützt Binance bei den Ermittlungen, was bereits eine gängige Praxis geworden ist und in anderen Fällen geholfen hatte. Somit hat also die Jagd auf die gestohlenen Kryptowährungen begonnen und es ist davon auszugehen, dass der Täter gewaltige Probleme bekommen wird, die Beute zu waschen.
Nicht nur die Teams von Cybercrime-Behörden und von Krypto-Börsen werden genau auf die Transfers achtgeben, sondern auch eine breite Community von Blockchain-Analysten, die ihre Erkenntnisse öffentlich teilen.
Anleger sollten Kryptos lieber selbst verwahren
BtcTurk spricht davon, dass man den Schaden kompensieren kann. Dennoch sollten sich Anleger nicht auf Börsen verlassen und immer nur die Mittel auf den Krypto-Börsen halten, die sie für das Trading benötigen. Dazu empfiehlt es sich zu prüfen, ob man den Verlust des eingesetzten Betrags ohne Probleme verschmerzen kann.
Fällt die Antwort negativ aus, dann sollte man den Betrag, den man auf einem Drittanbieterkonto hält, dringend reduzieren. Für die Verwahrung empfehlen sich entweder Hard- oder Software Wallets, von denen es ein breites Sortiment gibt und die unterschiedlichen Zwecken gerecht werden.
Kryptowährungen in der Türkei besonders beliebt
Die Türkei gilt als besonders offen für Kryptowährungen und hat im europäischen Vergleich eine der größten und lebhaftesten Communities. BtcTurk ist regionaler Spitzenanbieter und die älteste Krypto-Börse in der Türkei. Im Jahr 2020 sponsorte man sogar die türkische Fußballnationalmannschaft.
Jetzt muss sich zeigen, ob die Börse den Vorfall tatsächlich überstehen kann und welche Konsequenzen daraus erwachsen.
Trotz der hohen Akzeptanz bei den türkischen Anlegern setzte die Zentralbank im Jahr 2021 ein partielles Verbot gegen Kryptowährungen um. Auch Präsident Erdoğan sprach sich damals wiederholt gegen Kryptowährungen aus. Es bleibt also zu hoffen, dass der Vorfall keinen Anlass für weitere Einschränkungen des Marktes gibt.