Moskau – Der Betreiber der 2017 geschlossenen Krypto-Börse BTC-e, Alexander Vinnik, ist im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen den USA und Russland freigelassen worden. Vinnik wurde am 13. Februar 2025 aus den Vereinigten Staaten nach Russland zurückgebracht und landete am Vnukovo International Airport in Moskau, wie die Nachrichtenagentur TASS berichtet. Im Gegenzug entließ Russland den US-amerikanischen Lehrer Marc Fogel, der seit 2021 in russischer Haft war. Er wurde wegen illegalen Besitzes und Schmuggels von Drogen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Fogel hatte argumentiert, dass er medizinisches Cannabis zur Schmerzbehandlung nutzte, jedoch wurde sein Vergehen streng geahndet.
Fogels Freiheit kommen die USA teuer zu stehen, denn die Verbrechen, die Vinnik begangen hat, wiegen ungleich schwerer.
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Vinniks juristische Odyssee
Der russische Staatsbürger Alexander Vinnik wurde 2017 in Griechenland festgenommen und erst 2022 an die USA ausgeliefert, wo ihm der Prozess wegen Geldwäsche und 20 weiterer Anklagepunkte gemacht wurde. BTC-e soll laut der Anklage Bitcoin im Gegenwert von über 4 Milliarden US-Dollar systematisch gewaschen haben. Mit einem Transaktionsvolumen von über 9 Milliarden US-Dollar soll die Plattform zwischen 2011 und 2017 die Hauptanlaufstelle für kriminelle Akteure gewesen sein, um Kryptowährungen und Geld zu waschen. Zudem wurde BTC-e mit dem berüchtigten Mt.Gox-Hack in Verbindung gebracht, bei dem 2014 etwa 850.000 Bitcoin verschwanden.
Im Mai 2024 bekannte sich Vinnik vor einem US-Gericht der Verschwörung zur Geldwäsche schuldig. Das Strafmaß hätte jedoch erst im Juni 2025 gegen ihn verhängt werden sollen. Im Jahr 2017 hatte die FinCEN bereits eine Geldstrafe gegen ihn verhängt und im Jahr 2019 eingeklagt.
Seine Freilassung hat Vinnik in erster Linie dem Macht- und Politikwechsel in Washington zu verdanken.
Geopolitische Hintergründe des Austauschs
Der Gefangenenaustausch erfolgte kurz vor einem möglichen Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Saudi-Arabien. Dort könnten Gespräche über eine Lösung des Ukraine-Krieges stattfinden. US-Vizepräsident JD Vance hatte zuvor angekündigt, dass Russland mit weiteren Sanktionen und möglichen militärischen Konsequenzen rechnen müsse, falls es keine Einigung gebe, die die territoriale Integrität der Ukraine sichert.
Während Vinniks Freilassung in Russland als diplomatischer Erfolg gewertet wird, sehen viele Kritiker in den USA den Schritt skeptisch. Experten befürchten, dass der Fall BTC-e nun nicht mehr vollständig juristisch aufgearbeitet werden könnte. Zudem bleibt Vinniks ehemaliger Geschäftspartner Aleksey Bilyuchenko weiterhin auf der Flucht und auf der Most-Wanted-Liste der US-Geheimdienste.
Die Rückkehr Vinniks nach Russland dürfte auch in der Krypto-Community für Diskussionen sorgen, insbesondere hinsichtlich der offenen Fragen um die verschwundenen BTC-e-Gelder und die möglichen Verbindungen zu dem Mt.Gox-Diebstahl.