- Bittrex hat überraschend Insolvenz in Delaware angemeldet.
- Bittrex Global ist von dem Insolvenzverfahren jedoch nicht betroffen.
- Zuvor war das Unternehmen von der SEC verklagt worden.
Bittrex beerdigt seine US-Sparte durch ein Insolvenzverfahren. Demnach wurde gestern ein entsprechender Antrag bei dem zuständigen Gericht in Delaware eingereicht. Dieser gilt aber nur für die US-Sparte und damit für das Unternehmen Bittrex Inc. sowie zwei weitere Unternehmen, welche mit ihm in Verbindung stehen.
Die Bittrex Global GmbH in Liechtenstein ist davon jedoch nicht betroffen. Sie wird das internationale Geschäft, exklusive des US-Marktes weiterführen. Die US-Sparte von Bittrex hat laut eigener Darstellung rund 100.000 Gläubiger, welche nun im Rahmen des Verfahrens ihre Ansprüche klären müssen. Es geht dabei um nicht weniger als 500 Millionen US-Dollar und könnte sich auf bis zu 1 Milliarde US-Dollar ausdehnen.
Der Schritt kommt überraschend, denn eigentlich hatte man das Geschäft wie angekündigt zum 30. April in den USA eingestellt. Somit stellt sich die Frage, warum man den Antrag nicht früher gestellt hat.
Wird die SEC am Ende leer ausgehen?
Derweil läuft aktuell ein Verfahren gegen Bittrex. Im April hatte die SEC geklagt, weil sie überzeugt ist, dass die Börse nicht genehmigte Wertpapiere in Umlauf gebracht hat. An dieser Vorgehensweise gab es von allen Seiten Kritik, dennoch hält die Aufsichtsbehörde an der Klage fest.
Weil Bittrex Global keine US-Kunden bedient haben will, könnte die Insolvenz ein Schachzug sein, die SEC mit leeren Händen ausgehen zu lassen. Schließlich könnte sie nur einem insolventen Unternehmen eine Strafe aufbürden, wenn Bittrex vor Gericht verlieren sollte. Zwar ist auch Bittrex Global verklagt worden, jedoch stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich die internationale Sparte schadlos halten kann. Dies wird jedoch davon abhängig sein, ob man nachweislich keine US-Kunden bedient hat und der SEC die Zuständigkeit fehlt.