Börsen

Bittrex streicht Monero, Dash und Zcash – Kurse brechen ein

Monero CipherTrace
© Michaela Richter, Bitcoin-Kurier

Kompakt:

  • Bittrex wird Monero, Dash und Zcash aus dem Programm nehmen.
  • Die Hintergründe sind noch immer unklar.
  • Der Markt reagierte extrem negativ auf die Ankündigung.

Am 15. Januar 2021 wird Bittrex Monero (XMR), Dash (DASH) und Zcash (ZEC) aus dem Programm nehmen. Der Schritt kommt vergleichsweise überraschend, weil bisher nur wenige Börsen eine Dekotierung für notwendig erachteten.

Auch wenn die genauen Umstände noch vollkommen unklar sind, so dürften regulatorische Bedenken am wahrscheinlichsten sein. Schließlich wurden in den USA durch die FinCEN eine Überwachung privater Wallets durch Börsen, Broker und Dienstleister auf den Weg gebracht. Sofern sich dagegen kein politischer Widerstand bildet, so müssen die Unternehmen in absehbarer Zeit Meldungen zu den Transaktionen ihrer Kunden machen.

Durch die Technologie, die von den drei Kryptowährungen eingesetzt wird, ist es sehr viel schwieriger, Zusammenhänge zwischen Transaktionen zu bilden. Oberstes Ziel ist der Schutz der Privatsphäre der Nutzer.

Darknet-Markt setzt exklusiv auf Monero

Es dürfte sich schlicht um Zufall handeln, dass die Entscheidung der Betreiber des White House Market (WHM) in den gleichen Zeitraum fällt. Die Darknet-Plattform stellt vollständig auf Monero um, weil die Transaktionen damit so gut wie unmöglich zu tracken sind.

Anlass für die Entscheidung ist die Tatsache, dass Morphtoken keine anonymen Verbindungen mehr aus dem TOR-Netzwerk akzeptiert. Der Anbieter ist dafür bekannt, sehr freizügig Wechselgeschäfte zwischen Kryptowährungen anzubieten, ohne dass sich die Kunden identifizieren müssen.

Die Ankündigung von WHM unterstreicht die Problematik, die von sogenannten Privacy-Coins ausgeht. Aus der Sicht von Strafverfolgungsbehörden sind sie deshalb problematisch, weil man die Finanzströme nicht verfolgen kann, daher will man die Krypto-Industrie als Ganzes in die Pflicht nehmen.

Dash im Unglück

Die Option, die eigenen Transaktionen zu schützen, gelten bei Dash als so schwach, dass die Kryptowährung nicht annähernd in die gleiche Kategorie fällt wie etwa Monero. Dabei wirkt die Kommunikation durch Dash etwas unbeholfen.

Lange Zeit wurde „Private Send“ als Anonymisierungsfunktion beworben, bis schließlich Privacy-Coins ins Visier der internationalen Regulatoren gerieten. Dann beeilte man sich damit festzustellen, dass Dash gar nicht in diese Kategorie fällt. Stattdessen betont man, dass die Privatsphäre ähnlich wie bei Bitcoin relativ schwach geschützt ist und volle Compliance mit diversen Anforderungen besteht.

Via Twitter kündigte das Team hinter Dash an, mit Bittrex in Kontakt treten zu wollen, um die Situation zu klären und die Verträglichkeit mit den Anforderungen an die Compliance zu erläutern.

Kurse brechen ein

Angesichts der schlechten Erfahrung, die der Markt mit den jüngsten regulatorischen Vorstößen gegen XRP gemacht hat, fielen die Kurse drastisch. Obwohl Bittrex über kein signifikantes Volumen verfügt, hatte die Meldung spürbare Wirkung.

XMR fiel um rund 16 % auf 135 US-Dollar, DASH um 12 % auf 89 US-Dollar und ZEC hatte Einbußen von 10 % und liegt nur noch bei 57 US-Dollar. Sollten sich weitere Handelsplätze anschließen, dann könnte sich die Situation vermutlich sogar noch verschärfen.

Der XRP-Kurs verlor aufgrund des Verlusts von diversen Handelsplätzen in den USA rund 60 % innerhalb von 14 Tagen. Daher könnte den Privacy-Coins noch das Schlimmste bevorstehen.

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