- Bittrex erhielt laut Medienberichten eine Well Notice.
- Damit könnte das Unternehmen bald einer Klage ausgesetzt sein.
- Die Börse kündigte im März den Rückzug vom US-Markt an.
Wie das Wall Street Journal berichtet, hat Bittrex von US-Aufsichtsbehörde SEC eine sogenannte Wells Notice erhalten. Dabei handelt es sich um eine Mitteilung, die auf regulatorische Verstöße aufmerksam machen soll und zumeist der Vorbereitung einer anschließenden Klage dient. Zuvor hatte Coinbase bereits eine Wells Notice erhalten und angekündigt, der SEC notfalls vor Gericht entgegentreten zu wollen.
Während Coinbase eine der größten Börsen der Welt und ein börsennotiertes Unternehmen ist, handelt es sich bei Bittrex jedoch um einen vergleichsweise kleinen Player. Zwar hatte Bittrex vor Jahren eine Spitzenposition inne, musste sich der Konkurrenz aber auf Dauer geschlagen geben. Im März kündigte man den Rückzug vom US-Markt an.
Als Grund gab man die unsichere Situation in den USA an. Denn weder der Gesetzgeber noch die Aufsichtsbehörden erlassen neue Richtlinien. Stattdessen zieht man es vor, im Umgang mit Kryptowährungen durch Klagen die notwendigen Fakten zu schaffen.
SEC auf dem Kriegspfad
Damit stehen nicht nur Börsen im Konflikt mit der SEC, sondern auch Kryptowährungen allgemein. So führt die Aufsichtsbehörde seit mehreren Jahren einen Rechtsstreit mit Ripple. Dort geht es u. a. um die Frage, ob XRP ein Wertpapier ist oder nicht. Auch in anderen Fällen ist die SEC nicht schüchtern, Klage einzureichen.
Obwohl an verschiedenen Stellen deutlich wird, dass sich die US-Aufsichtsbehörden widersprechen, gehen SEC und CFTC weiter gegen die Branche vor. Bittrex gerät damit nicht zum ersten Mal ins Visier der Behörden. So musste man bereits eine Strafe in Höhe von 53 Millionen US-Dollar zahlen, weil die Börse zwischen 2014 und 2017 Kunden aus Kuba, Iran und anderen Staaten trotz Sanktionen akzeptiert und bedient hatte.
Jetzt könnte man trotz Einstellung des US-Geschäfts zum Monatsende in eine noch schwierigere Situation geraten. Konkret geht es um den Vorwurf, dass Bittrex sich nicht entsprechend bei SEC hat registrieren lassen und seine Dienstleistungen ohne Genehmigung erbracht hat. Warum man erst 9 Jahre nach Gründung auf das Unternehmen zukommt, ist hingegen mehr als fragwürdig. Erneut erweckt die SEC den Eindruck, dass es den USA eher um einen Kreuzzug geht, als um einen aufrichtigen Umgang mit den Unternehmen.