Angebot und Nachfrage bleiben die entscheidende Gleichung für die Preisentwicklung eines Vermögenswertes. Und hier könnte sich für Bitcoin ein perfekter Sturm zusammenbrauen, denn eine der Variablen hat sich auf eine Weise geändert, wie wir es so noch nie in den vergangenen Krypto-Bullenmärkten gesehen haben.
Seit der Entstehung von Bitcoin und dem Aufkommen der ersten Krypto-Handelsplattformen, sind die auf Börsen gehaltenen Bitcoin-Bestände kontinuierlich weiter nach oben gegangen. Das lag vor allen Dingen daran, dass Bitcoin-Miner neu erzeugte Bitcoin-Bestände veräußert haben, um Kosten zu decken und Gewinne aus dem Mining-Geschäft zu realisieren.
Das hat sich jedoch spätestens Ende 2020 geändert. Seitdem überwiegen die Abhebungen die Einzahlungen – ein Novum in der zehnjährigen Geschichte von Bitcoin. Daten von CryptoQuant zeigen, dass derzeit rund 2,04 Millionen BTC in den Börsenreserven liegen, was einen Rückgang von 32% gegenüber den Höchstwerten von 2020 darstellt.
Diese Verschiebung hat tiefgreifende psychologische und markttechnische Implikationen. Früher wurden Einzahlungen auf Börsen als potenzielle Verkaufsabsicht interpretiert, was einen spekulativen Verkaufsdruck geschaffen hat. Die gegenwärtige Neigung zum Abzug der Bitcoin-Bestände von den Börsen signalisiert dagegen eine „HODL“-Mentalität – ein Vertrauen in den langfristigen Wert von Bitcoin.
Warum das ein Wendepunkt sein könnte
In den letzten Bullenmärkten war ein deutlich größerer Teil des Bitcoin-Gesamtbestands auf den Börsen gespeichert, was ein latent hohes Verkaufspotenzial bedeutete. Jetzt ist die Situation anders. Mit weniger Bitcoin auf den Börsen ist die notwendige Nachfrage, um einen Preisanstieg zu initiieren, deutlich geringer. Dies könnte die Schwelle für den Beginn eines Bullenmarktes erheblich senken.
Auf der Angebotsseite kommt spätestens im April 2024 ein weiterer Faktor hinzu: Die Neuerzeugungsrate wird mit dem vierten Bitcoin-Halving ein weiteres Mal halbiert und reduziert damit die mögliche Menge an neuen Bitcoins, die von der Mining-Industrie auf den Markt geworfen werden können.
Auch auf der Nachfrage-Seite sieht es vielversprechend aus, denn die Wallstreet dringt mit Macht in den Sektor. Die Zulassung für einen Spot-Bitcoin-ETF scheint spätestens nach dem Einstieg des Vermögensverwalters BlackRock nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Institutionelles Interesse bringt ein erhebliches Nachfragepotenzial, das auf ein immer geringer werdendes Angebot trifft. Das ist die richtige Mischung für eine potenzielle Bitcoin-Kursexplosion.
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Die Rolle von Vertrauen und Stabilität
Dieser Trend zur Bitcoin-Eigenverwahrung könnte zudem ein Zeichen für wachsendes Vertrauen in die Unabhängigkeit und Stabilität von Bitcoin sein. Die Investoren scheinen zunehmend auf Selbstverwahrung zu setzen, was die Risiken von Verwahrungskatastrophen, wie dem FTX-Zusammenbruch, minimiert. Dieses gesteigerte Vertrauen in die Sicherheit von Bitcoin könnte weitere Investoren anziehen, die auf der Suche nach einem stabilen Wertspeicher sind.
Das schwindende Vertrauen in die US-Anleihemärkte – und damit in die Stabilität des Dollar-Systems – welches sich durch eine immer geringer werdende Kaufbereitschaft langjähriger US-Staatsanleihen ausspielt, könnte ebenfalls eine Rolle in der wachsenden Popularität von (eigenständig verwahrten) Bitcoin-Einheiten als Absicherung für das eigene Kapital spielen. Es gibt nur noch wenig echte Zufluchtsorte für Kapital, die nicht von den makroökonomischen Mechanismen betroffen sind, die derzeit ein zunehmend unsicheres Bild an den Finanzmärkten zeichnen. Bitcoin ist einer davon.
Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass wir am Anfang einer neuen Ära stehen könnten. Die sinkenden Bitcoin-Reserven auf den Börsen könnten ein wichtiges Puzzleteil sein, das den nächsten Bullenmarkt entfacht – ein Faktor, der in den vergangenen Bullenmärkten nicht präsent war.
Denken Sie langfristig!
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