Märkte

Bitcoin und Ethereum brechen ein – Markt auf Tauchstation

Taucher unter einem Boot
Bildquelle: Masako Uchida, pixabay.com

  • Heute sind sowohl Bitcoin als auch Ethereum empfindlich eingebrochen.
  • Erneut zeigt sich eine enge Korrelation zum US-Aktienmarkt, der ebenfalls schlecht startete.
  • Anlass dürften die neuesten Zahlen zur Inflation sein, denn diese verzeichnet einen neuen Rekord.

Die Inflation hat im Mai 2022 in den USA einen neuen Rekordwert erreicht und es scheint, dass dies die Aktienmärkte eingeholt hat. Auch Bitcoin und Ethereum konnten sich diesem Effekt nicht entziehen und notieren mit Verlusten. In den letzten 24 Stunden verlor BTC rund 13 % während es für ETH deutlich schlechter aussieht und der Kurs knapp 18 % in der gleichen Zeit verlor.

Grund dürfte die Erwartungshaltung vieler Anleger sein, dass die Fed nun wesentlich straffer gegen die Inflation vorgeht. Dies wurde unlängst von verschiedenen Stimmen gefordert, bisher sah es aber danach aus, dass die Fed bei Zinserhöhungen allmählich statt plötzlich vorgehen wird. Angesichts des neuen Negativrekords wird in den Medien nun eine Zinserhöhung von 75 Basispunkten diskutiert.

Insgesamt wird eine Rezession wahrscheinlicher, wenn man nicht sogar vom Beginn sprechen kann. Auch die EZB passt sich den Bedingungen an und stellte die Anleihenkäufe ein und erhöhte den Leitzins um 25 Basispunkte. Dabei stehen alle Zentralbanken unter immensen Druck, weil sich die Anpassungen wiederum negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Egal in welche Richtung man also geht, es bleibt heikel.

Markt blutet aus

Letzte Woche konnte man noch auf eine Bärenmarktrallye spekulieren. Allerdings waren beide Versuche der Bullen, die 32.000-US-Dollar-Marke zu erklimmen, mehr als schwach. Dadurch das die beiden größten Kryptowährungen auf Tauchstation gegangen sind, erwischt es auch den restlichen Markt heftig.

Dabei werden viele Anleger durch den rapiden Kurseinbruch vieler Assets regelrecht überrascht. Viele Coins und Token können von sich behaupten, einen Anwendungsfall zu haben, aber Nutzer können sie in der Regel nicht oder nur in einem geringen Maß vorweisen. Betrachtet man vergangene Marktzyklen, so ist es geradezu typisch, dass die Altcoin-Blase sehr viel größer ist und dementsprechend auch jetzt noch viel Luft nach unten besteht.

Da die Fed schon in dieser Woche ein weiteres FOMC-Meeting abhält, dürfte sich in den kommenden Tagen entscheiden, ob der Markt in eine noch tiefere Krise stürzt oder ein wenig Ruhe einkehrt.

Mögliche Bodenbildung bei 20.000 US-Dollar

Eine Bodenbildung scheint sich insbesondere in dem Bereich um die 20.000 US-Dollar anzubieten. Das Hoch aus dem Jahr 2017 erwies sich im Dezember 2020 zunächst als Widerstand, der nun theoretisch im Wechsel als Unterstützung dienen könnte.

Garantien kann man darauf jedoch nicht geben, denn aktuell wird der Markt absolut vom Inflationschaos beherrscht. Interessanterweise kann Bitcoin sich in dieser Situation nicht als erfolgreicher Hedge etablieren, sondern geht Hand in Hand mit Tech-Aktien baden.

Ein Wechsel der Stoßrichtung scheint also erst wahrscheinlicher zu werden, wenn die Fed ihre Politik schließlich wieder lockert.

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