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Bitcoin-Report: Citi erntet heftige Kritik von allen Seiten

Ripple CTO Bitcoin Wallet
© Michaela Richter, Bitcoin-Kurier

Kompakt:

  • Die Investmentbank Citi veröffentlichte gestern einen Report zu Bitcoin.
  • Darin stellten die Analysten eine bemerkenswerte Prognose für Bitcoin auf.
  • Gegner und Befürworter von Bitcoin hatten gleichermaßen an dem Report etwas auszusetzen.

Man kann es nicht immer jedem recht machen. Im Fall des jüngst veröffentlichten Reports über Bitcoin hat es den Anschein, dass die Citi es niemandem recht machen konnte. Das Papier stieß auf heftige Kritik.

Befürworter wie Gegner von Bitcoin konnten sich mit den Aussagen scheinbar nicht anfreunden und so stieß der Bericht in den Medien auf breite Kritik. Dabei sind einige der Thesen und Prognosen, die von den Analysten aufgestellt worden sind, erfrischend positiv für Bitcoin ausgefallen. Der bemerkenswerteste Punkt bezieht sich auf den internationalen Handel.

Denn Bitcoin könnte sich demnach in den kommenden sieben Jahren zur globalen Handelswährung aufschwingen. Pluspunkte sehen die Analysten primär bei der Neutralität von Bitcoin, denn die Währung unterliegt keiner politischen Agenda. Gleichzeitig kann BTC über alle Grenzen hinweg transferiert werden, bietet bei den Gebühren einen Kostenvorteil und ist sicher und nachverfolgbar.

Financial Times veröffentlicht einen Verriss

Die Financial Times reagierte prompt und veröffentlichte heute einen Meinungsbeitrag mit dem Titel „Hey Citi, your bitcoin report is embarrassingly bad“. Primär werden darin die Quellen des Reports und die Qualität des Datenmaterials infrage gestellt, welches Citi GPS für die Recherche genutzt hatte.  

Insbesondere die Einschätzung zu Tether stößt übel auf. Zwar wurde das Verfahren in den USA gegen Auflagen eingestellt, aber die New Yorker Staatsanwaltschaft stellte fest, dass es bei Bitfinex und Tether zu Unregelmäßigkeiten gekommen war. Dabei geht man in dem Report davon aus, dass die Angelegenheit zufriedenstellend geklärt wurde.

Kritiker des Verfahrens rund um Tether sehen das freilich anders. Sie sind der Auffassung, dass es sich bei der Einstellung des Verfahrens um einen Freispruch zweiter Klasse handelt. Und durch die Feststellungen der New Yorker Staatsanwaltschaft sehen sie sich sogar bestärkt.

Kritik an Bitcoin kommt nicht gut an

Doch der Report erfuhr auch durch Teile der Bitcoin-Community Kritik. Zwar wurden die positiven Einschätzungen gefeiert, die negative Aspekte, die Citi in dem Bericht unterstich, kamen jedoch nicht so gut an.

Denn das Bitcoin-Netzwerk skaliert nicht besonders gut, wenn man es – wie im Bericht geschehen – mit dem von VISA vergleicht. Doch die Tatsache, dass BTC nur wenige Transaktionen verarbeiten kann, ist ein Feature und kein Bug. Die Technologie bietet ihren Anwendern höchstmögliche Sicherheit sowie Dezentralität und das lässt sich nicht mit hoher Geschwindigkeit vereinbaren.

Auch der Stromverbrauch des Bitcoin-Mining wird als mögliches Risiko in dem Bericht diskutiert und könnte nach Ansicht der Analysten Bitcoin zukünftig im Weg stehen. Schließlich befinden sich die Miner in einem Wettrüsten und damit wird umweltfreundlicher Strom immer wichtiger, um das Problem zu entschärfen.

Gesprächsbedarf ist vorhanden

Insgesamt ist der Bericht von Citi GPS sehr ausgewogen. Es ist bemerkenswert, dass die Stimmen, die ihn am heftigsten kritisieren, am ehesten dazu neigen, in ihrer eigenen Echokammer zu verweilen. Ja, das Drama um Tether und die ungedeckten Stablecoins verdiente ein Verfahren. Dieses wurde eingestellt und das Unternehmen muss sich unter Auflagen bewähren. Wäre der Fall drastischer, dann hätte es sicherlich keine Zugeständnisse an iFinex bzw. Tether und Bitfinex gegeben.

Auch die Probleme, die Bitcoin durch das Wachstum seines Netzwerks erschafft, lassen sich nicht ignorieren. Sie müssen ein Teil der Debatte sein, die gesellschaftlich geführt werden muss, um die Technologie und ihren Einsatz zu legitimieren.

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