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Bitcoin-ETFs unter Druck: US-Politik belastet Bitcoin und Ethereum

Bitcoin und Ethereum
Bildquelle: © Avi - stock.adobe.com

Die letzten Handelstage verliefen für US-amerikanische Bitcoin-ETFs enttäuschend. Anleger zogen allein am Dienstag rund 196 Millionen US-Dollar aus diesen Anlageprodukten ab. Damit setzt sich eine Serie negativer Mittelabflüsse fort, von denen insbesondere prominente ETF-Anbieter wie Fidelity und BlackRock betroffen sind.

Ursache für diese Entwicklung sind wachsende Konjunktursorgen in den USA, insbesondere die Angst vor einer sogenannten Stagflation. Ursächlich dafür sind die jüngsten Wirtschaftsdaten aus dem US-Dienstleistungssektor, welche ein besorgniserregendes Bild zeichnen. Ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum trifft auf steigende Preise und eine schwächelnde Beschäftigungslage. Diese Kombination gilt als kritisch für risikoreiche Anlagen wie Technologiewerte und Kryptowährungen. Aber auch industriell geprägte Indizes wie der S&P 500 haben seit Monatsbeginn nachgelassen und geben im Chart ein ähnliches Bild ab.

Die Lage an den Märkten wird primär durch die unverändert hohen Importzölle der USA belastet, die die Inflation weiter antreiben und zugleich das Wirtschaftswachstum hemmen könnten. Gleichzeitig herrscht Unsicherheit über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Obwohl der Markt inzwischen mit Zinssenkungen rechnet, ist unklar, wann und in welchem Umfang diese erfolgen werden. Trump äußerte sich zuletzt kritisch über den Fed-Chef Jerome Powell und obwohl dieser nicht direkt ohne weiteres gefeuert werden kann, könnte seine Amtszeit im Jahr 2026 enden.

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Ethereum kann dem Sentiment noch trotzen

Im Gegensatz dazu konnten Ethereum-ETFs gestern positive Kapitalzuflüsse verbuchen, obgleich zu Beginn der Woche ein Adlerlass von 465 Millionen US-Dollar erfolgte. Verantwortlich für diesen Wechsel ist eine neue regulatorische Klarstellung der US-Börsenaufsicht SEC, nach der bestimmte Erträge aus Ethereum-Staking nicht mehr als Wertpapiergeschäfte gelten. Damit haben die Ethereum-ETFs im laufenden Jahr für eine Überraschung gesorgt, denn seit ihrem Marktstart fielen sie weit hinter den Bitcoin-ETFs zurück.

Die große Hoffnung vieler Anleger ist, dass das Staking insgesamt zum Kurstreiber für Ethereum wird. Denn institutionelle Anleger könnte eine Rendite mit Ethereum-ETFs tatsächlich gegenüber einem Investment in Bitcoin bevorzugen. Seit April hat sich der Ethereum-Kurs auf dem Hintergrund dieser Erwartung verdoppelt. Noch bieten Ethereum-ETFs selbst keine Möglichkeit, von Staking-Erträgen direkt zu profitieren, woran auch die jüngste der Entscheidung der SEC nichts ändert. Trotz ihrer regulatorischen Klarstellung könnte es noch einige Zeit dauern, bis ETFs mit integrierten Staking-Renditen am Markt verfügbar werden.

Aus diesem Grund gilt zu erwarten, dass Ethereum in den kommenden Wochen eher durch marktextrinsische Impulse getrieben wird. Allgemeine Wirtschaftsdaten und US-Zollpolitik bleiben vorläufig die entscheidenden Faktoren.

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