Märkte

Bitcoin: Die letzte große Prüfung vor dem Breakout?


Der Bitcoin-Kurs zeigt weiterhin Schwäche und hält sich gerade so am unteren Ende der Unterstützungszone zwischen 57.000 und 60.000 Dollar und damit weiterhin innerhalb des übergeordneten Seitwärtskanals zwischen 57.000 und 71.500 Dollar, in dem er sich seit dem Ausbruch im Februar bewegt.

Bildquelle: Tradingview

Blick auf die Saisonalität

Der August war mit einem Minus von 8,6% der zweitschwächste in diesem Jahr, nach einem Verlust von über 14% im April. Doch ein Blick auf die Saisonalität impliziert, dass die Schwächephase immer noch nicht vorüber sein könnte, denn der September ist historisch gesehen mit einem durchschnittlichen Minus von 4,78% der schwächste Monat eines Jahres für die Bitcoin-Preisentwicklung. Neben der saisonal immer wieder beobachtbaren Schwäche im Zeitraum August bis September kommt in diesem Jahr die wiederkehrende Schwächephase nach einem Halving hinzu, die sich bisher nach jedem Halving ausgespielt hat und im Schnitt 5-6 Monate angedauert hat.

Das eröffnet die Möglichkeit einer Trendumkehr im Oktober, was ebenfalls in die normale Saisonalität von Bitcoin hineinpassen würde, da das vierte Quartal eines Jahres historisch gesehen oft das stärkste war und der Oktober die nächste bullische Phase – mit lediglich zwei Ausnahmen seit 2013 – stets eröffnet hat.

Blick auf das übergeordnete Bild

Im Großen und Ganzen bleibt die Liquidität an den Finanzmärkten der wichtigste Faktor für die Bitcoin-Preisentwicklung und hier rückt einmal mehr die Federal Reserve in den Fokus. Am 18. September wird der nächste Fed-Zinsentscheid stattfinden und Stand jetzt gehen die Märkte fest von dem Start der nächsten Zinssenkungsphase der US-Notenbank aus. Fed-Chef Jerome Powell hatte dies während seiner Rede auf dem Jackson Hole Economic Symposium im Grunde bestätigt.

Entscheidend werden nun die Anzahl und die Höhe der Zinssenkungen. Eine Senkung um 0,5% könnte im schlimmsten Fall sogar bärisch sein, da der Markt dies als Sorge der Fed vor einer zu großen wirtschaftlichen Schwäche interpretieren könnte. Andererseits könnte die überraschend deutlich kommunizierte Kehrtwende der Fed noch zum Fallstrick werden, sollten die nächsten Wirtschaftsdaten positiver ausfallen als gedacht und die Fed sich dadurch gezwungen sehen, in Sachen Zinssenkungen doch noch auf die Bremse zu treten. Das bullischste Szenario für die Märkte wäre wahrscheinlich ein Fahrplan von drei Zinssenkungen um jeweils 0,25% bis Jahresende, da dies den Erwartungen entsprechen und die Liquiditätsbedingungen verbessern würde.

Das Wirtschaftswachstum für das zweite Quartal 2024 ist mit 3% höher ausgefallen als die vom Markt erwarteten 2,8% und impliziert damit insgesamt noch keine signifikante Abkühlung der Wirtschaft. In dieser Woche kommen mit der Veröffentlichung des ISM Manufacturing PMI-Berichts für August, der die Geschäftsbedingungen im verarbeitenden Gewerbe widerspiegelt, sowie der Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen und Anzahl neuer Stellenschaffungen weitere wichtige Wirtschaftsdaten hinzu.

Damit bleiben für September einige Unsicherheiten bestehen, bis die Zinssenkungsphase der Fed wirklich eingetroffen ist. Langfristig bleibt die fundamentale Lage jedoch sehr vielversprechend, da einige Faktoren für eine massive Ausweitung der Liquidität sprechen. Weltweit bewegen Zentralbanken sich bereits in die nächste geldpolitische Lockerungsphase. In den USA bewegen sich nun wieder sowohl die Fiskal-Politik als auch die Geldpolitik zurück in eine Lockerung, nachdem sie in den letzten zwei Jahren konträr gewirkt haben. Das setzt den Grundstein für eine massive weitere Ausweitung der Liquidität und liefert damit das Schießpulver dafür, dass dieser Bullrun weitergehen kann.

Bildquelle: Tradingview

Ein Blick auf die globale Geldmenge M2 (blau) zeigt, dass bereits ein Makro-Ausbruch stattgefunden hat und der globale Liquiditätszyklus sich in seiner nächsten Aufwärtsphase befindet. In der Vergangenheit hat dies stets bedeutet, dass der Bitcoin-Preis mit einiger Verzögerung ebenfalls folgen wird.

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